"Wahrheiten gegen Rassismus und Antisemitismus setzen"
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Hannover. Landesbischof Ralf Meister hat am Reformationstag dazu aufgerufen, Wahrheiten auszusprechen, statt sich hinter Formeln zu verstecken. "Wir leben in Zeiten, in denen Rassismus, Antisemitismus und Fremdenhass wieder laut werden", sagte er im Gottesdienst in der Marktkirche in Hannover. Sie seien auch nicht "in der Mitte angekommen", wie es nach dem Attentat in Halle geheißen habe: "Sie waren nie weg. Und sie kommen wieder an die Oberfläche und reißen andere in ihre Dummheit und ihren Wahn."
Es gebe heute keinen selbstverständlichen und allen geläufigen Wertekanon mehr. Dies gelte gleichermaßen für die Erinnerungen "an Untaten und Gräuel unserer Vorfahren", betonte Meister. Gleichzeitig müssten aber auch die Geschichten von Befreiung und Trost sowie von Errettung und Heilung erzählt werden. Kinder und Enkel müssten von der christlichen Hoffnung erfahren. "Wir haben kein Recht zu schweigen."
Jeder wisse, dass er mit großer Sympathie den Aufstand der Generation Fridays for Future begleite, sagte der Landesbischof: "Doch zugleich brauchen wir eine Gewissheit zum Guten." Das Votum der jungen schwedischen Klimaaktivistin Greta Thunberg "I want you to panic" habe wach gerüttelt, aber: "Aus Panik und Angst können wir keine Haltung einnehmen, um die Zukunft zu gestalten." Nötig sei ein Lehrstück guter Hoffnung, unterstrich der Theologe und verwies auf den zentralen biblischen Satz "Der Herr ist unser Gott, der Herr ist einer." In diesem Satz liege die Hoffnung, dass es in allem Bemühen und allen Anstrengungen einen Weg zum Guten gebe.
Der Reformationstag wird in diesem Jahr in Norddeutschland zum zweiten Mal als regulärer Feiertag begangen. Der Tag erinnert an die Veröffentlichung der 95 Thesen gegen Missstände in der mittelalterlichen Kirche durch Luther am 31. Oktober 1517.
epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen