Internationale Initiativen im Kirchenkreis Hittfeld feierten ihre Vielfalt
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Buchholz. Welche Erfahrungen machen junge Menschen aus Indien, Südafrika oder Brasilien, die für ein Jahr in Deutschland in einer sozialen Einrichtung arbeiten? Wie engagiert sich die Ev.-luth. Landeskirche Hannovers in der Frage der Flucht und Migration von derzeit etwa 70 Millionen Geflüchteten? Was heißt es, selbst einen Freiwilligendienst im Ausland zu absolvieren? Mit internationalen Gästen, Liedern in anderen Sprachen, dem Glaubensbekenntnis der Migranten und Interviews feierten die Internationalen Initiativen des Kirchenkreises Hittfeld ihre Vielfalt am Sonntag in der Pauluskirche in Buchholz. Sie setzen sich für christliche Projekte in El Salvador, Indien, Kolumbien, Südafrika und Tansania ein und haben sich zum ersten Mal zum gemeinsamen Gottesdienst unter dem Motto „Meine Welt hat viele Gesichter“ zusammengetan. Gemeinsam mit dem Ev.-luth. Missionswerk in Niedersachsen Hermannsburg (ELM) wurde daraus ein bunter fröhlicher Blick in die christliche Welt.
Die Kirche war voll besetzt, Pastor Wilhelm Nordmann aus Buchholz begrüßte die internationalen Gäste und Besucher. Im ersten Interview sprach Pastor Peter M. Schwarz aus Meckelfeld mit einer Christin, die vor 38 Jahren aus der Türkei geflohen ist. „Wir wurden unterdrückt, weil wir Christen sind, wir durften unseren Glauben nicht leben und wurden dafür bestraft. Erst in Deutschland konnten wir unseren Glauben leben, hier leben wir in Frieden, in einer Demokratie und können unsere Meinung frei äußern“, sagte sie. Im zweiten Interview sprach Thomas Wojciechowski vom Ev.-luth. Missionswerk Hermannsburg mit Kudzai Hove aus Südafrika. Sie absolviert einen Freiwilligendienst in Deutschland und arbeitet in einem Kindergarten. Auf die Frage, was ihr an Deutschland auffiele, sagte sie: „Die saisonale Küche, wenn es hier Erdbeeren gibt, dann gibt es alles mit Erdbeeren. Und man kann hier das Auto an der Straße parken. Das geht in Südafrika nicht, da wären die Räder oder das ganze Auto gestohlen“, sagte Kudzai Hove, die in Südafrika Biomedizin studiert. Aufgrund ihrer Hautfarbe hat sie keine negativen Erfahrungen in Deutschland gemacht. Was nimmt sie mit nach Südafrika? „Die Mülltrennung, wir haben nur eine Mülltonne für den ganzen Müll. Vielleicht können wir das auch irgendwann einführen.“ Zum Schluss war es ihr wichtig zu sagen, dass „in Südafrika nicht alles schlecht sei.“
Die Predigt hielt Pastorin Carla Krüger aus Brasilien. Sie ging auf die Emmaus-Geschichte aus dem Lukas Evangelium 24,13-34 ein und ermutigte die Besucher: „Wenn wir uns wie die Jünger in der Emmaus-Geschichte fühlen, so frustriert und traurig, dann stellt uns Gott Menschen an unsere Seite, die uns helfen, die Ereignisse neu zu interpretieren und die Hoffnung wieder zu beleben.“
Im Paulushaus ging es dann in workshops weiter: In der Werkstatt ökumenisches Lernen berichtete Michael Charbonnier über das Missionswerk. Im Workshop Freiwilligendienst Nord-Süd erfuhren die Besucher, was es bedeutet, ein Jahr im Ausland im Freiwilligendienst zu arbeiten. Über ihre Erfahrungen im Freiwilligendienst in Deutschland berichteten Pedro Petersen aus Brasilien, Isaac Santhakumar aus Indien und Kudzai Hove aus Südafrika.
Dr. Mirjam Laaser zeigte anhand von Projektbeispielen auf, welche Beiträge das Ev.-luth. Missionswerk, seine Partnerkirchen und die Ev.-luth. Landeskirche Hannovers zur Entschärfung der Krise im Kontext von Flucht und Migration leisten. Wie Musik und das gemeinsame Singen Verbindung schaffen kann, erfuhren Besucher von Indra Grasekamp im workshop „Can you feel the connection?“. Beim Gottesdienst machten Olaf Zillmann, Stefan Tödter, Peer Kleiner, Ronja Eisenmann und Wilhelm Nordmann Musik. Zwischen Gottesdienst und workshops trommelte die Gruppe Sambucada auf dem Kirchenplatz.
Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Hittfeld