Gemeinsamer Generalkonvent der Pastor*innen und Diakon*innen des Sprengels Hildesheim-Göttingen
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Einbeck. Um Kirche und die ländlichen Räume ging es beim Generalkonvent der Pastorinnen und Pastoren sowie der Diakoninnenen und Diakone des Sprengels Hildesheim-Göttingen der Landeskirche Hannovers. Dazu hatte Landessuperintendent Eckhard Gorka in den
PS.Speicher in Einbeck eingeladen, wo er am Mittwoch gemeinsam mit dem Hausherrn und Geschäftsführer des Motorrad- und Automobilmuseums, Lothar Meyer-Mertel, etwa 300Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Kirchenkreisen Göttingen, Hameln-Pyrmont, Harzer Land, Hildesheimer Land- Alfeld, Hildesheim-Sarstedt, Holzminden-Bodenwerder, Leine-Solling, Münden und Peine begrüßen konnte.
Als Referent erläuterte Prof. Dr. Rainer Danielzyk von der Leibniz-Universität Hannover, dass es den ländlichen Raum gar nicht gibt, sondern viele völlig unterschiedliche ländliche Räume, einige
mit weniger, andere – wie unter anderem viele Regionen in Südniedersachsen – mit mehr Problemen. Das Gefühl, abgehängt zu sein, sei oft jedoch vor allem ein mentales, spiegele sich also in vielen Statistiken nicht wieder. „Das ist vor allem im Osten der Fall, was dann zum Aufstieg der AfD führt“, wandte Danielzyk bitter ein.
Eine generelle Korrelation mit hoher Arbeitslosigkeit oder geringem Einkommen gebe es in ländlichen Räumen nicht, so dass Verallgemeinerungen eben auch nicht weiterhelfen, um Probleme zu lösen. Was sich jedoch ohne Einschränkung zeige, sei die unzureichende Breitbandversorgung, die sich auf die Infrastruktur auswirke und den Staat eigentlich längst zum Handeln hätte zwingen müssen. „Dass Deutschland da nicht weitergekommen ist, ist wirklich eine Schande“, so der
Referent.
Ziel aller Anstrengungen in ländlichen Räumen müsse es sein, im Vergleich zu den Metropolen gleichwertige Lebensverhältnisse zu schaffen bzw. einen Mindeststandart herzustellen. Das wiederum sei eigentlich eine Frage der sozialen Gerechtigkeit, die eben dies nach sich zieht. Als Erfolgsrezept am Beispiel des Emslandes nannte er einen breitgefächerten Branchenmix mittelständischer Unternehmen, die dortige Kreisfusion und die gezielte Ansiedlung von Flüchtlingen und Spätaussiedlern, die der Region beim Aufschwung geholfen habe.
Eine gewisse Urbanität der kleineren Städte sieht er als wichtig an, also Vielfalt in allen Lebensbereichen, unter anderem im Spektrum der Wohnformen und vor allem auch in der Kultur. Das könne helfen, junge Menschen, die tendenziell nach wie vor in die Universitätsstädte ziehen, wieder zurückzuholen. Dabei gehe es nicht nur um Fördermittel, sondern um die Gestaltung der Strukturen. Allerdings, so fügte er hinzu, sollte auch rational darüber diskutiert werden dürfen, ob manche Dörfer nicht aufgegeben werden sollten. „Aber natürlich nicht hier in Südniedersachsen“, schloss er zur Erleichterung seiner Zuhörer.
Nach einer Pause leitete Landessuperintendent Gorka dann eine Podiumsdiskussion, bei der Miriam Haase, Regionaldiakonin, Ellen Radtke, Pastorin im Haus kirchlicher Dienste, Stephanie von Lingen, Superintendentin, und Christian Gabriel, Geschäftsleitung der Illmebahn Einbeck, das Thema noch einmal vertieften. Auch Fragen aus dem Plenum wurden aufgegriffen und es wurde deutlich, wie wichtig zum einen die Digitalisierung ist, wenn Kirche heute Menschen, auch jüngere, in ihrem natürlichen Lebensumfeld erreichen möchte, dass öffentlicher Nahverkehr sich oft eben doch rentiert und dass es für die Kirche im Moment darum gehe, Visionen zu haben und diese auch auszuprobieren. „Das Geld ist da, wir müssen uns jetzt auch trauen, es auszugeben“, so
Superintendentin von Lingen, wenn künftig weniger Pastoren zur Verfügung stehen, dann vielleicht für andere Fachkräfte, die auch Menschen mit der christlichen Botschaft erreichen können.
Eine generelle Korrelation mit hoher Arbeitslosigkeit oder geringem Einkommen gebe es in ländlichen Räumen nicht, so dass Verallgemeinerungen eben auch nicht weiterhelfen, um Probleme zu lösen. Was sich jedoch ohne Einschränkung zeige, sei die unzureichende Breitbandversorgung, die sich auf die Infrastruktur auswirke und den Staat eigentlich längst zum Handeln hätte zwingen müssen. „Dass Deutschland da nicht weitergekommen ist, ist wirklich eine Schande“, so der
Referent.
Ziel aller Anstrengungen in ländlichen Räumen müsse es sein, im Vergleich zu den Metropolen gleichwertige Lebensverhältnisse zu schaffen bzw. einen Mindeststandart herzustellen. Das wiederum sei eigentlich eine Frage der sozialen Gerechtigkeit, die eben dies nach sich zieht. Als Erfolgsrezept am Beispiel des Emslandes nannte er einen breitgefächerten Branchenmix mittelständischer Unternehmen, die dortige Kreisfusion und die gezielte Ansiedlung von Flüchtlingen und Spätaussiedlern, die der Region beim Aufschwung geholfen habe.
Eine gewisse Urbanität der kleineren Städte sieht er als wichtig an, also Vielfalt in allen Lebensbereichen, unter anderem im Spektrum der Wohnformen und vor allem auch in der Kultur. Das könne helfen, junge Menschen, die tendenziell nach wie vor in die Universitätsstädte ziehen,
wieder zurückzuholen. Dabei gehe es nicht nur um Fördermittel, sondern um die Gestaltung der Strukturen. Allerdings, so fügte er hinzu, sollte auch rational darüber diskutiert werden dürfen, ob manche Dörfer nicht aufgegeben werden sollten. „Aber natürlich nicht hier in Südniedersachsen“, schloss er zur Erleichterung seiner Zuhörer.
Nach einer Pause leitete Landessuperintendent Gorka dann eine Podiumsdiskussion, bei der Miriam Haase, Regionaldiakonin, Ellen Radtke, Pastorin im Haus kirchlicher Dienste, Stephanie von Lingen, Superintendentin, und Christian Gabriel, Geschäftsleitung der Illmebahn Einbeck, das Thema noch einmal vertieften. Auch Fragen aus dem Plenum wurden aufgegriffen und es wurde deutlich, wie wichtig zum einen die Digitalisierung ist, wenn Kirche heute Menschen, auch jüngere, in ihrem natürlichen Lebensumfeld erreichen möchte, dass öffentlicher Nahverkehr sich oft eben doch rentiert und dass es für die Kirche im Moment darum gehe, Visionen zu haben und diese auch auszuprobieren. „Das Geld ist da, wir müssen uns jetzt auch trauen, es auszugeben“, so
Superintendentin von Lingen, wenn künftig weniger Pastoren zur Verfügung stehen, dann vielleicht für andere Fachkräfte, die auch Menschen mit der christlichen Botschaft erreichen können.