Die neue Spielzeit des Literaturhauses St. Jakobi mit dem Thema „Fluss“ startet am 13. September
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Hildesheim. Es wird poetisch und politisch, gegenwärtig und auch ein bisschen historisch: Das Literaturhaus St. Jakobi stellt das neue Programm für die Spielzeit Herbst/Winter 2019 vor. „Unsere Aufgabe ist es, den tradierten Raum der Kirche mit der Gegenwartsliteratur ins Gespräch zu bringen “, sagte Intendant Dirk Brall bei der Vorstellung des neuen Programms. Ein Vorhaben, das die neue Spielzeit mit dem Thema „Fluss“ in ganz unterschiedlichen Formaten umsetzt. Und mit prominentem Besuch von Doris Dörrie, Annalena Baerbock und Juan S. Guse.
Auftakt ist die Spielzeiteröffnung am 13. September mit drei literarischen Flusspositionen. Gäste sind der Literaturwissenschaftler Dr. Guido Graf, die Leiterin Stabstelle Kultur Lene Wagner und der Landessuperintendent Eckhard Gorka. Besonders auf die Enthüllung des neuen Bühnenbildes freue er sich schon sehr, so Dirk Brall. Zu viel verraten wollte aber noch nicht, es soll eine Überraschung bleiben.
Auch in dieser Spielzeit sei es ihm wieder ein wichtiges Anliegen, Flucht und Fluchtbewegungen im Programm zu thematisieren und sich Fragen sozialer Gerechtigkeit zu widmen, sagte Dirk Brall. So wird der Schriftsteller Ilija Trojanow mit der Präsidentin von Brot für die Welt Cornelia Füllkrug-Weitzel über den Kampf gegen Armut sprechen. Trojanow widmet sich in seinem Buch “Hilfe? Hilfe!” der globalen Ungerechtigkeit und ihren verheerenden Auswirkungen.
Mit Maren Kames und Juan S. Guse kommen zwei ehemalige Studierende des Literaturinstituts und zwei hochaktuelle literarische Positionen ins Literaturhaus. Juan S. Guses Roman „Miami-Punk“ , in diesem Jahr bei Fischer erschienen, wurde von der Kritik hochgelobt. Aufregend, ungewöhnlich, fulminant - das sind einige der Adjektive mit denen das Feuilleton den Roman belegte. Auch Maren Kames Lyrikdebüt „Halb Pfau, halb Taube“, das 2016 im Secession Verlag erschien, wurde viel beachtet. Sie erhielt unter anderen den Anna-Seghers-Preis. Im Herbst erscheint ihr neues Werk „Luna Luna”. Die beiden lesen und sprechen mit Alexander Solloch von NDR Kultur über ihre Texte, das Studium und und die Arbeit am zweiten Buch.
Historischer wird es bei „Fluss der Zeit” zu. Hier lesen Simon Mende und Martin Schwartengräber vom Theater für Niedersachsen passend zum Spielzeitthema aus Fluss-Erzählungen des 19. Jahrhunderts.
Verschiedene Kooperationen mit dem Literaturinstitut bereichern auch diese Spielzeit das Programm. Allen voran die dritte Hildesheimer Poetikvorlesung, die dieses Mal von Doris Dörrie gehalten wird. Bei der Auswahl werde unterem anderen der Fokus auf genreübergreifendes Arbeiten gelegt, so Dirk Brall. Doris Dörrie, die Schriftstellerin und Regisseurin ist, sei da eine spannende Position. Ende August erscheint passenderweise deren neues Buch “Schreiben, Leben, Atmen: Eine Einladung zum Schreiben”.
Außerdem feiert die Literaturzeitschrift Bella Triste die Release ihrer 55. Ausgabe in der Jakobikirche. Ebenfalls im November zu Gast ist die neue Lesebühne für Hildesheimer Schreibende “Irgendwie 248 Sachen” und mit ihr vier Lesende.
„Das Literaturhaus soll ein Ort in der Stadt sein, wo Studierende und Stadtgesellschaft zusammenkommen”, sagte Dirk Brall. Ein inklusiver Ort, der die Türen für alle öffnet. Beim „Jahrmarkt“, der während des Light Night Shopping stattfindet, kann man in der Kreativwerkstatt selber schreiben. Ums Mitmachen oder besser Mitsingen geht auch im Stimmlabor, das wie gewohnt jeden dritten Freitag im Monat stattfindet. Die erste Spielzeithälfte klingt dann ganz besinnlich mit dem „Rastplatz” an Heiligabend aus. Hierzu sind alle eingeladen, die gemeinsam mit anderen Weihnachten feiern wollen.
Finanziert wird das St.-Jakobi-Programm von der Hanns-Lilje-Stiftung und der Landeskirche Hannover. Mit der letzten Spielzeit feierte das Literaturhaus sein fünfjähriges Jubiläum. Unter dem Thema “Land” fanden 41 Veranstaltungen statt, darunter ausverkaufte Abende mit Navid Kermani und Ulrich Noethen. Insgesamt, schätzt Dirk Brall, hatte das Literaturhaus zwischen 6000 und 7000 BesucherInnen.
Öffentlichkeitsarbeit im Ev.-luth. Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt