60 Jahre Brot für die Welt - Brotmobil am Sonntag in Stelle
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Winsen. Unter dem Motto „60 Jahre – 60 Tage – 60 Orte“ besucht Brot für die Welt in Niedersachsen auch den Kirchenkreis Winsen. Am Sonntag, 4. August hält das Mobil in Stelle an der St. Michaelskirche.
Dort geht es im Gottesdienst um 10 Uhr um das Thema „Landgrabbing“ – also Landraub durch zumeist ausländische Investoren. In vielen Entwicklungsländern führt dies in der Regel zu schlechteren Lebensbedingungen der Ureinwohner. Wenn große Firmen dort Zuckerrohr für europäischen Biosprit anbauen, wenn sie das ohnehin knappe Trinkwasser vermehrt abpumpen und versprochene Verbesserungen wie Arbeitsplätze, Schulen oder Kliniken für die Ureinwohner nicht einhalten, dann sorgt das für große Ungerechtigkeiten.
Pastorin Anja Kleinschmidt predigt im Rahmen der Sommerkirche in der Reihe „Tatort Bibel“ in der Steller Gemeinde. „Auch die Bibel kennt Geschichten, in denen es um Landraub geht“ sagt Pastorin Kleinschmidt. Schon Ahab und Isebel hätten die Macht gehabt, Nabots Weinberg an sich zu bringen. „Wer diese Geschichte aus dem Ersten Testament heute hört, empfindet den Raub von Nabots Land als großes Unrecht.
Doch wie verhält es sich mit dem Land, das heute Menschen genommen wird, obwohl es ihnen als Lebensgrundlage dient?“
Im Anschluss an den Gottesdienst wird Gelegenheit sein, auch über diese Konflikte und die daraus resultierende Gewalt ins Gespräch zu kommen. Mitarbeitende von Brot für die Welt erzählen, wie sie sich im Kampf gegen den Landraub engagieren.
Brot für die Welt ist das Hilfswerk der Evangelischen Kirche in Deutschland zur Unterstützung der Entwicklungsländer. 2018 betrug das Spendenvolumen von Brot für die Welt 63,6 Millionen Euro. Dazu kommen kirchliche und auch staatliche Gelder, da Brot für die Welt auch für das Entwicklungshilfeministerium der Bundesrepublik Deutschland tätig wird.
Derzeit werden von der Hilfsorganisation 726 Projekte in 79 Ländern gefördert. Brot für die Welt geht es in der Hauptsache um nachhaltige Projekte, die Menschen in die Lage versetzen, ihre eigenen Lebensmittel anzubauen und zu ernten.
Um bei Katastrophen kurzfristig helfen zu können, hat die Evangelische Kirche außerdem die Diakonie-Katastrophenhilfe gegründet.
Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Winsen