Seit zehn Jahren gibt es das Haus Bartimäus der Diakonie Himmelsthür
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Bad Salzdetfurth. So eigenständig wie möglich, so geschützt wie nötig, so leben die 78 BewohnerInnen im Haus Bartimäus der Diakonie Himmelsthür in Bad Salzdetfurth zusammen. Vor zehn Jahren ist das Angebot Am Papenberg entstanden: Ein kleiner Altbau hier und weitere kleine Häuser in Bodenburg und Alfeld wurden in dem Neubau zusammengefasst. Jetzt gibt es im Haus Bartimäus zum Beispiel die BewohnerInnen im Pavillon, die sehr selbstständig sind, zusammen kochen, ihre Wäsche machen und jeden Tag mit Begleitung in die Stadt fahren, um selbst einzukaufen.
Es gibt aber für alle anderen auch vor Ort eine Einkaufsmöglichkeit im hauseigenen Kiosk, der von BewohnerInnen betrieben wird. „Beliebteste Artikel sind Cola und Schokolade“, sagt Pia Schlee, stellvertretende Regionalgeschäftsführerin, „und zur Zeit natürlich Eis.“ „Es geht auch um das gute Gefühl, selbstständig über das eigene Geld verfügen zu können“, weiß Regionalgeschäftsführerin Ute Schneider Smietana.
Eine Besonderheit von Haus Bartimäus ist der geschützte Bereich für solche Menschen, die nicht allein aus dem Haus gehen. Denn sie könnten sich aufgrund ihrer Behinderung selbst in Gefahr bringen, erklärt Pia Schlee: „Sie kommen zum Beispiel nicht im Straßenverkehr zurecht und würden einfach auf die Straße laufen.“ „Trotzdem machen auch diese Bewohner natürlich Ausflüge“, sagt Fachbereichsleiterin Diana Bruns. „Es müssen nur ausreichend Betreuer dabei sein.“
Die meisten BewohnerInnen haben ein Zimmer für sich allein, nur wenige teilen sich einen Raum zu zweit. „Wir legen Wert darauf, dass alle sich ihr Zimmer nach eigenem Geschmack selbst einrichten“, sagt Regionalgeschäftsführerin Schneider-Smietana. Für jede Wohngruppe von etwa elf Personen gibt es zusätzlich eine Wohnküche, wo zusammen gegessen, auch mal gekocht oder ferngesehen wird. Die Wohnbereiche haben große Balkone zum Garten hinaus, den auch die BewohnerInnen des geschützten Bereichs nutzen können. Hinter dem Haus Bartimäus schaut man in üppiges Grün, gibt es ein plätscherndes Bächlein und schattige Sitzgruppen.
Wer eigenständig und fit genug ist, fährt jeden Tag zur Arbeit in die Lammetal-Werkstätten oder besucht die Tagesförderstätte in Holle, wo die BewohnerInnen auch Bekannte aus dem Haus Oelber treffen. Es gibt aber auch eine Tagesförderung im Haus Bartimäus selbst für alle, die besser in der vertrauten Umgebung bleiben. Dazu gehört eine spezielle Gruppe für die Senioren und Seniorinnen: „Da geht es ein bisschen ruhiger zu“, erklärt Diana Bruns, „das genießen die Älteren auch.“
Es gebe Pläne, die räumlichen Bedingungen für die Tagesförderung weiter zu verbessern, sagt Ute Schneider-Smietana, die seien aber noch in der Entwicklung. Ebenso wie die Überlegungen, im Außenbereich mehr Freiraum zu schaffen, indem die Parkplätze und die Anfahrt vorm Haus verlagert werden. So gäbe es zum Beispiel Platz für Sitzplätze vor dem Kiosk, um dort unter freiem Himmel seinen Cappuccino genießen zu können.
Für die Feier des zehnjährigen Bestehens hat sich das Gesicht des Hauses Bartimäus schon mal dahin gewandelt: Wo sonst Autos parken, haben die Mitarbeitenden Biertische aufgestellt und Kaffeegarten-Atmosphäre geschaffen. Zusammen mit BewohnerInnen und Mitarbeitenden anderer Häuser, mit Angehörigen und Nachbarn hat das Haus seinen Geburtstag gefeiert. Zu Kaffee, Kuchen und Grillgut machte ein Alleinunterhalter Musik und ein Zauberer führte seine Tricks vor.
Öffentlichkeitsarbeit Kultur und Kommunikation