Nach 15 Jahren Funkstille hat sich der Jugendkonvent neu gegründet
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Hildesheim. „Schön und gut. Aber anstatt nur theoretisch davon zu reden, sollten wir auch überlegen, wie gelebte Nächstenliebe im christlichen Sinne aktuell aussehen kann“, gibt jemand aus der Ruhe zu bedenken. Arme schnellen zur Meldung in die Höhe, eine rege Diskussion ist an diesem Mittwoch in den Räumen des evangelischen Kirchenkreisjugenddienstes am Michaelishügel im Gange. Hier kommen Jugendliche zusammen, um Pläne zu schmieden, sich auszutauschen und Andacht zu halten. Diesmal steht unter anderem die Planung des Konfimandentages auf dem Programm und die Beteiligten sprudeln vor Ideen für Workshops und Aktionen. Dabei verquicken die jungen Leute politische und religiöse Themen und suchen Bezüge im aktuellen Zeitgeschehen.
Über fünfzehn Jahre lang war es still um den evangelischen Jugend-Konvent. Versuche, eine neue Gruppe ins Leben zu rufen, scheiterten. Erst im letzten Jahr kamen wieder Menschen unter der Leitung von Kirchenkreisjugendwartin Elske Gödeke zusammen. Nun trifft sich die Gruppe schon zum dritten Mal und der Andrang ist groß, die Räume des KKJD vollgestopft mit jungen Leuten zwischen 14 und 27 Jahren.
„Der Bedarf, auch außerhalb der Schule oder der Gemeinde zusammen zu kommen, ist enorm“, stellt Elske Gödeke fest. Das geht auch Arne Strauß (19) so, der jedes Mal aus Diekholzen zum Treffen kommt und dort ein Ventil für Ideen findet – und um „mal was Irres zu machen“. Mit gut zwei Dutzend motivierten jungen Leuten ist eine Menge möglich. „Ich komme vor allem wegen der Gemeinschaft her“, erzählt Strauß. Gerade plant er mit anderen eine Radtour durch den Kirchenkreis. Sie alle sind aus eigener Initiative hier und weil sie Lust haben, etwas auf die Beine zu stellen.
Das kann ein Treffen zu Kochen sein, aber auch ein Workshop zu der Frage, wie man gewaltfreien Widerstand im christlichen Sinne gestalten oder im Alltag Frieden stiften kann. Dieses Thema treibt alle hier Versammelten um, doch zunächst will der eigene Informationsbedarf gedeckt sein und müssen sich interne Strukturen bilden. Da machen sich die Jugendlichen und jungen Erwachsenen aber locker – hier muss nichts, alles kann. Und auch die Kirchenkreisjugendwartin und die anwesenden DiakonInnen lassen der Gruppe ihren Raum, lassen Dinge entstehen, ohne etwas zu forcieren.
Trotzdem bildet sich schon jetzt so etwas wie ein harter Kern der Gruppe, die sich weiterhin über Zulauf und Beteiligung freut. Die Treffen finden etwa vierteljährlich statt und sind offen für alle jungen Leute.
Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt