Karfreitag: Kirchen rufen zu Solidarität mit Menschen in Not auf
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Hannover. Evangelische Bischöfe haben zu Karfreitag daran erinnert, Gewalt und Hass nicht hinzunehmen. Christen sollten Solidarität mit Menschen in Not zeigen. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, betonte, wo der Ton der politischen Auseinandersetzung national wie international schärfer werde, dürften "Hass und Gewalt keinen Platz in unserem Miteinander haben".
Christen würden an Karfreitag auch an die Menschen denken, die Unrecht erdulden, heißt es in der Botschaft des Ratsvorsitzenden. Der Tag erinnere Christen zugleich an die Bosheit und Gleichgültigkeit, den Hass und Spott, der sich um dieses Kreuz versammelt habe, hieß es weiter. "Auch die dunklen Seiten der Menschen sind in den Blick zu nehmen, auch sie gehören zu Karfreitag", Im Leid und in der Verzweiflung sei Gott den Menschen ganz nah.
Der Leitende Bischof der deutschen Lutheraner, Ralf Meister, mahnte ein Nachdenken über Hunger und Ungerechtigkeit in der Welt an. "Es gibt vieles, über das wir keine einzige Träne vergießen, obwohl es doch zum Heulen ist", erklärte Meister in seiner Karfreitags-Botschaft. "Wer weint darüber, dass ein ungerechtes Wirtschaftssystem und unsere Gleichgültigkeit tagaus, tagein Abertausende von Menschen verhungern lassen?"
Für die Mehrheit der Menschen auf dem Planeten sei Gerechtigkeit nur ein Wort und bleibe eine ferne Hoffnung, schrieb der hannoversche Landesbischof, der seit November 2018 als Leitender Bischof an der Spitze der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) steht. Die VELKD ist ein Zusammenschluss aus sieben lutherischen Landeskirchen mit rund neun Millionen Gemeindegliedern.
epd-Landesdienst Niedersachsen-BremenKruzifix im Zwickauer Dom St. Marien, Bild: Norbert Neetz / epd-Bild