Bischöfin aus England zu Gast im Kirchenkreis Verden
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Verden. Ökumenische Zusammenarbeit mit der anglikanischen Kirche auf der Ebene der Landeskirche Hannovers gibt es schon seit vielen Jahren. Daraus wird nun eine verbindlichere Partnerschaft entstehen. Um diese vorzubereiten und die Kontakte zu vertiefen, ist zurzeit eine Delegation aus England in Hannover und in Niedersachsen zu Gast. Ein Abstecher in den Kirchenkreis Verden sollte einen Einblick geben, wie das Gemeindeleben in einer überwiegend ländlichen Umgebung aussieht.
„Gibt es Erfahrungen, die übertragbar sind? Was können die christlichen Gemeinden hier und dort voneinander lernen?“ Mit dieser Fragestellung war die kleine Gruppe um Bischöfin Helen-Ann Hartley aus der Diözese Leeds im Raum Verden unterwegs. Die Delegation wurde begleitet von Pastor Woldemar Flake aus Hannover. Als Beauftragter des Kirchenkreises für die ökumenische Zusammenarbeit begrüßte Pastor Dennis Oswich aus Kirchlinteln die Gäste aus Großbritannien. Dabei stand zunächst eine Besichtigung des Doms auf dem Programm. Die Gruppe vom Dominformationsdienst konnte dabei auch immer wieder auf lange zurückliegende Verbindungen vom Dom nach England hinweisen. In einer Gesprächsrunde mit Superintendent Steinhausen und Sonja Bohl-Dencker vom Kirchenkreistag kamen aktuelle Themen aus der kirchlichen Arbeit in Deutschland sowie in England zur Sprache. Dabei konnten die Gäste berichten, dass es aus der Bewegung „Fresh Expressions of Church“ Impulse gibt, die neue Formen kirchlichen Lebens ausprobiert.
Dazu gehören zum Beispiel neue Gottesdienstformen oder Gottesdienste an Orten des Alltags. „Die Herausforderung ist, diese neuen Formen mit dem traditionellen kirchlichen Leben zusammen zu bringen,“ sagt Bischöfin Hartley. Der Blick in die Zukunft zeigt hier wie dort sinkende Zahlen an Kirchenmitgliedern und an hauptamtlichen Geistlichen. So wurde diskutiert, welchen Stellenwert Laien für die zukünftige Kirche haben könnten. „Die Gemeinde braucht auch zukünftig ein Gesicht vor Ort, eine Person, mit der sie sich identifizieren kann,“ gibt Superintendent Steinhausen zu bedenken. „Im Moment sind wir in einer Zeit des Übergangs. Durch Laien können auch ganz neue Dinge entstehen. Neues kann aber nur wachsen, wenn Alte zu Ende gehen.“ Reverend Jones erprobt in seinem Bezirk mit vielen kirchenfernen und wirtschaftlich armen Menschen neue Gottesdienstformen. „Meine Erfahrung ist, dass es keine klare Trennung zwischen „alt“ und „neu“ gibt,“ so berichtet er, „dort wo die alte Kirche nicht mehr funktioniert, ist es gut zu sehen: Welche Menschen leben hier und was brauchen die? Das ist teilweise wahre Pionierarbeit.“ Über die Zusammenarbeit in Regionen, die im Kirchenkreis Verden seit etwa 10 Jahren praktiziert wird, sollte die Delegation auf ihrer nächsten Station etwas erfahren.
Es ging weiter mit einer Fahrt durch die weitläufige Kirchengemeinde Kirchlinteln, die immerhin aus 16 einzelnen Dörfern besteht. Im Gemeindehaus wurde das Thema „Kirche auf dem Land“ konkretisiert. Den Abschluss bildete eine Andacht in der St. Petri-Kirche, bei der Elemente aus der evangelisch-lutherischen und der anglikanischen Tradition verbunden wurden. In Hannover geht es in den nächsten Tagen dann weiter mit Kontakten auf landeskirchlicher Ebene.
Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Verden