Blindenmission startet Ausstellungsprojekt für Sehende und Blinde
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Hildesheim. Die Hildesheimer Blindenmission plant ein besonderes Ausstellungsprojekt für sehende und nicht-sehende Menschen. Die dabei gezeigten Kunstwerke sollen von beiden Gruppen gleichermaßen wahrgenommen werden, sagte der Leiter der Einrichtung, der evangelische Pastor Frank Ewert. Die Ausstellung "Kunst ohne Barrieren" soll anlässlich des 130-jährigen Bestehens der Mission im Jahr 2020 gezeigt werden.
Bislang gestalteten häufig Sehende für Nicht-Sehende eine Ausstellung oder umgekehrt, sagte Ewert. "Hier aber ist die Kunst von Anfang in inklusiv für beide Gruppen gedacht." Ab sofort könnten sich sehende und blinde Künstler mit einer Werk- und Ideenbeschreibung, Skizzen oder Fotos für die Teilnahme bewerben.
Ein Ausschuss der Blindenmission will dann etwa zehn Werke auswählen, die präsentiert werden sollen, hieß es. Für Material und Transport erhalten die Künstler eine Unterstützung von 600 Euro. Außerdem können Sehenden sich von Nicht-Sehenden beraten lassen und umgekehrt, um sich in die Sinneswahrnehmung des anderen hineindenken zu können. Die Werke sollen sich inhaltlich mit der Gründerin der Einrichtung, Luise Cooper (1849-1931), beschäftigen.
Die Hildesheimer Blindenmission wurde 1890 ins Leben gerufen und ist nach eigenen Angaben damit die älteste Einrichtung dieser Art in Deutschland. Sie unterhält oder fördert seit 1897 Blindenheime und Blindenschulen in Hongkong und China, seit 1945 auch in Indonesien und Birma sowie in Taiwan und auf den Philippinen. Das Hilfswerk finanziert sich zu rund 80 Prozent aus Spenden. Es arbeitet mit elf Organisationen in Asien zusammen und erreicht so nach eigenen Angaben fast 1.000 blinde und mehrfach behinderte Menschen.
epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen