Erste "Vesperkirche" in Niedersachsen eröffnet
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Hannover. Niedersachsens erste "Vesperkirche" ist am Sonntag in der Lutherkirche in Hannovers Nordstadt eröffnet worden. Bis zum 17. September könnten sich dort Menschen verschiedener sozialer Schichten beim gemeinsamen Essen begegnen, sagte der hannoversche Diakoniepastor Rainer Müller-Brandes. In Süddeutschland liefen solche Projekte seit Jahren erfolgreich.
Begleitet von einem Kulturprogramm können Besucher in den zwei Wochen täglich ab 16.30 Uhr ein kostenloses Abendessen in der Kirche einnehmen. Im Unterschied zu anderen Essensausgaben solle hierbei aber kein soziales Gefälle entstehen, hofft Müller-Brandes. "Sonst verteilen Ehrenamtliche aus dem bürgerlichen Milieu und Wohnungslose essen - hier sollen alle miteinander ins Gespräch kommen."
Rund 120 Ehrenamtliche seien an der "Vesperkirche" beteiligt, hieß es. Täglich soll es sowohl ein vegetarisches als auch ein nicht-vegetarisches warmes Hauptgericht geben, ergänzt um Obst, Brot, Kaffee und Salate. Nachmittags werde ein wechselndes Kinderprogramm veranstaltet, ab 19 Uhr folge ein vielfältiges Kulturprogramm in und um die Kirche. Dazu gehörten etwa Filmvorführungen, Reiseberichte, Konzerte, Kabarett, Kunstaktionen und ein Gottesdienst. Die Veranstalter rechnen mit rund 200 Gästen pro Tag.
Träger der Vesperkirche sind die Nordstädter Kirchengemeinde, das Diakonische Werk Hannover und die Diakonie Niedersachsen. Das Projekt ist den Angaben zufolge auf Spenden angewiesen.
Der Begriff "Vesperkirche" stammt aus Süddeutschland. Mehr als 30 evangelische Kirchengemeinden in Baden-Württemberg und Bayern führen jährlich in den Wintermonaten soziale Projekte zugunsten von Armen und Bedürftigen durch. In Württemberg kamen im vergangenen Winter etwa 170.000 Gäste in rund 27 Einrichtungen zusammen.
epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen