Lutherischer Weltbund präsentiert Planspiel zu Flüchtlingen
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Wittenberg/Hannover. Besucher der "Weltausstellung Reformation" in Wittenberg können von Mittwoch an in die Rolle eines Flüchtlings schlüpfen. Im "Himmelszelt" präsentiert der Lutherische Weltbund (LWB) bis zum 25. Juli seine Flüchtlingsarbeit, wie das Deutsche Nationalkomitee des LWB am Montag in Hannover mitteilte. In einem Rollenspiel können Besucher ab zwölf Jahren mehrmals täglich nachgestellte Situationen einer Flucht erleben. Dabei müssen die Teilnehmenden etwa Entscheidungen treffen, welche Gegenstände sie auf die Flucht mitnehmen.
Die Simulation solle einen Einblick in die Lebensrealität von Flüchtlingen geben und einen Perspektivwechsel ermöglichen, hieß es. Das Planspiel beruhe auf tatsächlichen Erlebnissen von Flüchtlingen. Zusätzlich zu dem Rollenspiel werden im "Himmelszelt" eine Ausstellung und Filmvorführungen gezeigt. Derzeit sind mehr als 65 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht vor Krieg, Hunger oder Verfolgung.
Bei der Weltausstellung Reformation der evangelischen Kirche in den Wallanlagen um die Wittenberger Altstadt präsentieren in diesem Sommer mehr als 80 Kirchen, Institutionen, Organisationen und Initiativen aus aller Welt sowie zahlreiche Kulturschaffende ihre aktuelle Sicht auf die Reformation. Vor 500 Jahren, am 31. Oktober 1517, hatte Martin Luther (1483-1546) in Wittenberg seine 95 Thesen gegen die Missstände in der Kirche seiner Zeit veröffentlicht und damit in weiten Teilen Europas die reformatorische Bewegung ausgelöst.
Der Lutherische Weltbund ist die Dachorganisation von weltweit mehr als 74 Millionen evangelisch-lutherischen Christen. Zum LWB gehören 145 Kirchen in 98 Ländern. Er wurde 1947 im schwedischen Lund gegründet. In Deutschland haben sich die elf deutschen Mitgliedskirchen des LWB zum Deutschen Nationalkomitee zusammengeschlossen. Sitz der Geschäftsstelle ist in Hannover.
epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen