Diakonie Osnabrück warnt vor Abschiebungen nach Afghanistan
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Osnabrück. Die Diakonie in Osnabrück hat davor gewarnt, Flüchtlinge aus Afghanistan in ihre Heimat abzuschieben. "Afghanistan ist noch weit davon entfernt, ein sicheres Herkunftsland zu sein", sagte Pastor Friedemann Pannen, theologischer Geschäftsführer der Osnabrücker Diakonie, am Mittwoch. "Wer nach Afghanistan zurückgeschickt wird, steht vor dem Nichts." Die Rückkehrer bekämen keine staatliche Unterstützung. Familiäre Beziehungen seien nach jahrelanger Flucht oftmals gekappt.
Viele der in diakonischen Einrichtungen betreuten afghanischen Flüchtlinge seien in großer Angst und Sorge vor einer möglichen Abschiebung, berichtete der für Flucht und Migration zuständige Diakonie-Geschäftsführer Hinrich Haake. Er forderte: "Afghanische Flüchtlinge müssen in Deutschland weiterhin Aufnahme und den Schutz genießen, der ihnen zusteht." Die Diakonie betreibt in Osnabrück eine von fünf niedersächsischen Erstaufnahme-Einrichtungen für Flüchtlinge.
Im Oktober hatten Deutschland und Afghanistan eine gemeinsame Erklärung zur Rückkehr abgelehnter Asylbewerber unterzeichnet. Am Wochenende hatte das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" berichtet, dass Innenminister Thomas de Maiziere (CDU) noch im Dezember die ersten 50 Flüchtlinge per Sammelflieger nach Afghanistan zurückschicken wolle. Die Diakonie in Osnabrück Stadt und Land beschäftigt in mehr als 40 Einrichtungen rund 2.000 Mitarbeitende.
epd-Landesdienst Niedersachsen-BremenFriedemann Pannen, Bild: Kirchenkreis Osnabrück