Volkstrauertag: Appelle gegen Krieg und Gewalt
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Hannover/Oldenburg. Anlässlich des Volkstrauertags haben niedersächsische Vertreter von Politik und Kirche dazu aufgerufen, sich gegen Krieg, Gewalt und Rassismus einzusetzen. Der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) forderte, Ausländerfeindlichkeit und Rassismus konsequent zu bekämpfen. "Sie machen Flüchtlinge ein zweites Mal zu Opfern, aber diesmal bei uns", sagte der Politiker bei einer zentralen niedersächsischen Gedenkfeier am Sonnabend im Verdener Dom.
Damals wie heute gehe es um das Leiden von Menschen, mahnte der Weil laut Redemanuskript. "Es gehört zu unserem Menschenbild zu helfen, so gut wir können."
Der Oldenburger Bischof Jan Janssen rief dazu auf, den Kreislauf von Krieg und Gewalt zu durchbrechen. "Zumindest in Mitteleuropa haben Menschen gelernt, über Grenzen, Gräben und Grausamkeit hinweg zusammen in einem Miteinander zu leben, das der nationalen, kulturellen und religiösen Vielfalt Raum gibt", sagte der evangelische Theologe am Sonntag in der Dresdner Frauenkirche. Der eigene Horizont dürfe aber nicht an den scheinbar weit weg gerückten Grenzen enden.
Der Bischof ging in seiner Predigt auch auf Briefe ein, die während des Zweiten Weltkriegs verfasst wurden. "Opfer von Krieg und Gewalt können nicht direkt zu uns sprechen", sagte Janssen. Ihre Not, nur per Brief kommunizieren zu können, werde heute zum Geschenk. Denn die Briefe seien Zeugnisse der Kriegsspuren und der kalten Zahlen der Geschichte. "Im Lesen der Spuren wird Lernen möglich."
Am Volkstrauertag gedenkt Deutschland der Toten von Krieg und Gewaltherrschaft. Der nationale Gedenktag für die Opfer der beiden Weltkriege und des Nationalsozialismus findet jeweils zwei Sonntage vor dem ersten Advent statt, in diesem Jahr am 13. November. Zahlreiche Veranstaltungen an diesem Tag sollen zur Versöhnung und Völkerverständigung beitragen und zu Toleranz und Frieden aufrufen.
epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen