Stadtsuperintendent warnt vor dem Vergessen
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Hannover. Hannovers evangelischer Stadtsuperintendent Hans-Martin Heinemann hat davor gewarnt, die Taten der Nationalsozialisten zu verharmlosen oder zu vergessen. Es sei kaum ein Jahrhundert her, dass Menschen in Deutschland wegen ihrer Religion Verfolgungen und Verächtlichmachungen ausgesetzt waren, mahnte er am Samstagabend in der Marktkirche bei einem Konzert zum Gedenken an die Reichspogromnacht am 9. November 1938.
Der Blick nach Syrien, in die Türkei und die Ukraine, aber auch auf skurrile und vergiftete Debatten hierzulande mache deutlich, wie wichtig das Gedenken bleibe, betonte der Theologe. "Denn mit dem Bespucken, Bepinkeln und Verbrennen der Thora-Rollen ging das Entrechten, Quälen, Töten und systematische Vernichten der jüdischen Gemeinden und ihrer Menschen in ganz Europa einher." Daran müsse erinnert werden. "Das wollen und dürfen wir nicht vergessen."
Bei dem Gedenkkonzert sang der Europäische Synagogalchor unter der Leitung von Professor Andor Izsak. Zudem waren Trauergebete, wie es sie in den Synagogen Europas vor 1938 gab, zu hören.
In der Nacht auf den 10. November vor 78 Jahren zerstörten Nationalsozialisten überall in Deutschland jüdische Geschäfte und brannten Synagogen nieder, darunter die große Synagoge von Hannover. Die Pogrome bildeten den Auftakt zur gewaltsamen Judenverfolgung.
epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen