Startseite Archiv Nachricht vom 23. September 2016

Pilgerweg erinnert an Schicksal der NS-Kriegsgefangenen

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Sandbostel/Bleckede. Mit einem Pilgerweg will die evangelische Kirche an das Schicksal der Kriegsgefangenen in der NS-Zeit erinnern. Die Strecke führt am 1. Oktober nach Angaben von Mitorganisator Michael Freitag-Parey über zwölf Kilometer von Bremervörde aus auf das Gelände des ehemaligen NS-Kriegsgefangenenlagers Sandbostel. Die Route folgt dem historischen Weg, den die Kriegsgefangenen vom Bahnhof in Bremervörde zum Lager gehen mussten. Ihre Behandlung war zwar in völkerrechtlichen Verträgen geregelt, doch waren massive Verstöße an der Tagesordnung, vor allem bei sowjetischen Gefangenen.

Eine Anmeldung zu dem Pilgerweg ist nach Angaben von Freitag-Parey bis zum 30. September möglich (Kontakt: 05041/8027417). Bis zur Befreiung durch britische Soldaten am 29. April 1945 waren in Sandbostel mehrere Hunderttausend Gefangene aus der ganzen Welt interniert. Tausende starben an Hunger und Krankheiten. Die genaue Zahl ist bis heute nicht bekannt. Sandbostel zählte zu den ersten von etwa 140 Kriegsgefangenenlagern, die im Deutschen Reich aufgebaut wurden.

Ein zweiter Pilgerweg beschäftigt sich am 17. November in den Elbtalauen mit den Themen Wasser und Schöpfung. Er führt von Bleckede aus über fünf Kilometer auf die andere Elbseite in das Amt Neuhaus nach Stiepelse. Interessierte können sich bis zum 13. November unter der Telefonnummer 05852/9511898 anmelden. Das Biosphärenreservat ist durch Pläne für Wasserstraßenbau und Elbvertiefung gefährdet. Veranstalter der Pilgerwege ist der Arbeitskreis Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen.

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen
Ein ungarischer Juden kurz nach der Befreiung des Kriegsgefangenen Lagers Sandbostel 1945, fotografiert von einem britischen Soldaten. Bild: epd-bild

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Die Gedenkstätte Lager Sandbostel ist ein Ort des Gedenkens und Erinnerns, des Forschens, des Sammeln, des Bewahrens und des Vermittelns bzw. des historischen Lernens. Besucher sollen an allen diesen Dimensionen teilhaben.

In der gedenkstättenpädagogischen Arbeit mit Jugendlichen gibt es verschiedene Angebote zum Gedenken und Erinnern sowie dem Lernen am historischen Ort des Geschehens, dem Tatort.