Vertreter von Hilfswerk und Kirche fordern mehr Unterstützung für Eltern
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Hannover Osnabrück. Anlässlich des Weltkindertags am Dienstag haben Vertreter von Hilfswerken und der evangelischen Kirche mehr Unterstützung für Alleinerziehende gefordert. "Wir können nicht hinnehmen, dass in einem reichen Land wie Deutschland so viele Alleinerziehende und ihre Kinder in Armut leben", sagte die Vorsitzende des Dachverbandes Evangelische Frauen in Deutschland, Susanne Kahl-Passoth, am Dienstag in Hannover. Auch das Deutsche Kinderhilfswerk forderte von Politik und Gesellschaft mehr Hilfen für Eltern und insbesondere für Alleinerziehende.
Die evangelischen Frauen verwiesen auf eine in der vergangenen Woche veröffentlichte Studie der Bertelsmann Stiftung. Danach wachsen fast zwei Millionen Jungen und Mädchen heute in Familien auf, die von staatlicher Grundsicherung leben - davon jedes zweite Kind bei einem alleinerziehenden Elternteil. Nötig seien höhere Hartz-IV-Sätze für Kinder, forderte die stellvertretende Vorsitzende des Verbandes, Angelika Weigt-Blätgen: "Die Politik muss umgehend handeln und der Kinderregelsatz deutlich spürbar angehoben werden."
Auch der Unterhaltsvorschuss des Staates müsse länger als nur 72 Monate gezahlt werden, sagte Weigt-Blätgen. Mit diesem Vorschuss springt der Staat ein, wenn der unterhaltspflichtige Elternteil keinen Unterhalt zahlt. Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) hatte angekündigt, in Kürze einen Gesetzesentwurf dazu vorzulegen.
Der Präsident des Deutschen Kinderhilfswerks, Thomas Krüger, forderte von den Arbeitgebern mehr Flexibilität für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Wichtig sei zudem ein sozialer Zusammenhalt in Nachbarschaften und Eltern-Netzwerken, um die immer öfter fehlenden Familienbindungen zu ersetzen, sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Dienstagsausgabe). Zugleich müsse der Staat arme Familien stärker unterstützen.
epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen