Startseite Archiv Nachricht vom 07. September 2016

Friedensverband fordert Umdenken in der Sicherheitspolitik

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Hannover/Bonn. Für ein rasches Umdenken in der deutschen Außen- und Sicherheitspolitik hat sich die evangelische Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden eingesetzt. Dazu gehöre das Eintreten für einen gewaltfreien Umgang mit Konflikten ohne Wenn und Aber und der Abschied von einer egoistischen Machtpolitik, betonte Geschäftsführer Jan Gildemeister aus Bonn am Sonnabend in Hannover. Er sprach beim ökumenischen Forum "Gewaltfrei für den Frieden - die militärische Logik überwinden" des "Arbeitskreises Gerechtigkeit, Frieden, Bewahrung der Schöpfung" der evangelischen Kirchen in Niedersachsen.

"Es gibt keine wissenschaftlichen Beweise, dass militärische Interventionen in der Vergangenheit zu einer längerfristigen Gewaltminderung in Krisenregionen beigetragen haben", betonte Gildemeister. In Krisensituationen wie nach Terroranschlägen oder Völker- und Menschenrechtsverletzungen werde zu rasch der Ruf nach Militäreinsätzen laut. Stattdessen brauche die Politik mehr Fantasie für den Frieden.

Deutschland habe langjährige Erfahrung in der Gestaltung von Versöhnungsprozessen und der vermittelnden Diplomatie, was auch international anerkannt werde, unterstrich der Geschäftsführer des Friedensverbandes. "Ich erinnere nur an die Versöhnungsprozesse nach dem Zweiten Weltkrieg und daran, dass sich Bonn zum Sitz von UN-Organisationen gemausert hat." Er forderte einen Ausbau des Zivilen Friedensdienstes, durch den Friedensprozesse in Krisenländern des globalen Südens unterstützt würden. Dieses Instrument habe sich in den vergangenen 16 Jahren bewährt.

Deutschland müsse eine konsequente Friedenspolitik betreiben, sagte Gildemeister: Die Auslandseinsätze der Bundeswehr und das weltweite Wettrüsten müssten beendet werden: "Wir brauchen ein Verbot aller Rüstungsexporte in Länder außerhalb der Nato und der EU." Das ökumenische Forum beschäftigte sich mit der Frage, welche Beiträge die Kirchen gegen eine wachsende Militarisierung und gegen eine Entsolidarisierung in Deutschland und der Welt leisten können.

epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen
Jan Gildemeister, Geschäftsführer der AGDF e.V., Bild: friedensdeka.de

Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF)

Das AGDF über sich selbst:

"Die in der AGDF engagierten Menschen finden sich nicht ab mit dem Widerstreit zwischen der Erwartung einer Welt, in der Friede herrscht, und der täglichen Erfahrung von Unfrieden, Gewalt und Ungerechtigkeit. Reale Schritte zum Frieden sind möglich und können gelingen, wie Beispiele aus der Arbeit der Organisationen zeigen. Frieden herrscht für sie nicht nur, wenn Waffen schweigen. Frieden in einem umfassenden Sinne ist ständige Arbeit gegen die Ursachen von Not, Gewalt, Unfreiheit und Angst.
Es geht um Verständigung und Versöhnung, um Hilfen und Ermutigung gegen ungerechte Verhältnisse, um sozialen Ausgleich sowie um die Erhaltung der Schöpfung. Dazu gibt es keine Alternative."

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