Petra Bahr: Dem Terror die Aufmerksamkeit entziehen
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Hannover/Berlin (epd). Angesichts der jüngsten Terrorakte in Europa mahnt die evangelische Theologin Petra Bahr zu einer neuen Bilderskepsis: "Was wäre, wenn wir dem Terror seine mediale Aufmerksamkeit verweigerten? Was wäre, wenn wir auf den Horror des Zusehens verzichteten, wenn wir die Bildschirme dunkel ließen oder der Opfer so gedächten, dass die Mörder endlich nicht mehr im Mittelpunkt stünden?", schreibt die Leiterin der Hauptabteilung Politik und Beratung der Konrad-Adenauer-Stiftung am Samstag in einem Gastbeitrag für das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND), zu dem auch die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" gehört.
Viele der Terroristen seien in der westlichen Medienwelt aufgewachsen, zwischen Frühstücksfernsehen, sozialen Netzen und Selfiekultur, schreibt Bahr weiter. "Es braucht endlich eine neue Aufklärung über die Macht der Bilder, denen wir uns freiwillig unterwerfen." Das Morden sei schon schrecklich genug, doch durch die millionenfache Vervielfältigung des Schreckens im Bild schaffe es der Terror in die Einbildungskraft aller, die diese Bilder nicht mehr loswürden.
Bahr tritt im Januar 2017 die Nachfolge der hannoverschen Landessuperintendentin Ingrid Spieckermann an, die in den Ruhestand gegangen ist. Sie tritt damit an die Spitze des Kirchensprengels Hannover mit rund 550.000 Gemeindemitgliedern. Die hannoversche Landeskirche teilt sich in sechs Bezirke, Sprengel, zwischen Harz und Nordsee. Sie ist mit rund 2,7 Millionen Mitgliedern die größte evangelische Landeskirche in Deutschland.
copyright:epd-Landesdienst Niedersachsen-BremenDr. Petra Bahr; Bild: privat