Spenden für "Brot für die Welt" in Niedersachsen gestiegen - Auch bundesweit verzeichnet das Hilfswerk Steigerungen
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Hannover (epd). In den evangelischen Kirchen in Niedersachsen ist im vergangenen Jahr das Spendenaufkommen für "Brot für die Welt" gestiegen. In der hannoverschen Landeskirche haben die Menschen mehr als 4.646.400 Euro gespendet oder in die Kollekten der Gemeinden gegeben, teilte das Hilfswerk am Donnerstag in Hannover mit. 2014 waren es in der größten evangelischen Landeskirche noch rund 4.455.000 Euro. Auch insgesamt stiegen die Spenden. Ein Grund dafür seien die Flüchtlingsbewegungen in der Welt, sagte "Brot für die Welt"-Präsidentin Cornelia Füllkrug-Weitzel bei der Vorstellung der Jahresbilanz in Berlin.
So verzeichneten alle evangelischen Kirchen in Niedersachsen höhere Spendeneinnahmen. Besonders deutlich fiel die Steigerung in der reformierten Kirche mit Sitz in Leer mit rund 660.460 Euro gegenüber 488.670 in 2014 sowie in der oldenburgischen Kirche mit rund 577.130 gegenüber 459.420 Euro aus. Die braunschweigische Kirche erzielte laut Jahresbericht rund 679.770 Euro, 2014 waren es rund 679.320. In der kleinen schaumburg-lippischen Landeskirche kamen rund 109.730 Euro und damit ebenfalls deutlich mehr als im Vorjahr (rund 99.910) zusammen. Einen Rückgang gab es dagegen in der Bremischen Evangelischen Kirche mit 295.420 Euro gegenüber rund 312.700 in 2014.
Insgesamt hat "Brot für die Welt" 2015 ein leichtes Plus bei den Spendeneinnahmen verzeichnet. Die Organisation habe 57,5 Millionen Euro an Spenden und Kollekten erhalten und damit 1,8 Millionen Euro mehr als im Vorjahr, sagte Füllkrug-Weitzel. Dies sei das zweitbeste Ergebnis der vergangenen zehn Jahre. Die Theologin erläuterte, die rund 65 Millionen Flüchtlinge weltweit hätten bei vielen Menschen ein Bewusstsein geschärft, dass in der heutigen Zeit mehr getan werden müsse, um Armut, Gewalt und Ungerechtigkeit in den Herkunftsländern der Migranten zu überwinden.
Insgesamt standen dem Hilfswerk im vergangenen Jahr 255,4 Millionen Euro zur Verfügung. Neben den Spendeneinnahmen erhielt "Brot für die Welt" den Angaben zufolge 52,5 Millionen Euro vom Kirchlichen Entwicklungsdienst sowie weitere Gelder von Dritten (129,8 Millionen), vor allem aus dem Bundesentwicklungsministerium.
Das Hilfswerk will in den kommenden Jahren seine Unterstützung für Binnenvertriebene in krisengeprägten Ländern verstärken. Dies werde eine der zentralen Aufgaben sein, sagte Füllkrug-Weitzel. Ein weiteres Augenmerk müsse sich auf die Anrainerstaaten richten, in denen unzählige Flüchtlinge Schutz suchten.
Am Beispiel Syrien habe die Welt beobachten können, dass sich etliche Migranten erneut auf die Flucht begeben müssten, weil die Infrastruktur der Aufnahmeländer zu schwach sei, erklärte die Theologin. Oftmals habe nicht einmal die einheimische Bevölkerung genügend Jobs. Auch die Gesundheitsversorgung und das Bildungssystem müssten in den gastgebenden Ländern gestärkt werden.
Das evangelische Hilfswerk förderte laut Bilanzbericht im vergangenen Jahr zu einem großen Teil Projekte in Asien und Afrika, wo weltweit die meisten Menschen unterhalb der Armutsgrenze lebten. Eine Reihe von Projekten beschäftige sich mit Anpassungen an den Klimawandel. Insgesamt hätten in 90 Ländern mehr als 1.600 Projekte Unterstützung erhalten, sagte Füllkrug-Weitzel.
epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen