Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer
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Leer. „Menschen, die an Christus glauben, blicken über den eigenen Tellerrand“, sagte Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr in einem Interview des Bürgerfunksenders Radio Ostfriesland im Studio in Leer. Der Regionalbischof für den Evangelisch-lutherischen Sprengel Ostfriesland-Ems freut sich über das Engagement von Jonas Buja (24), Nautischer Wachoffizier und Kirchenvorsteher der Marienkirchengemeinde Holtland. „Kirchenvorsteher übernehmen Verantwortung vor Ort und bringen sich mit ihren Gaben und Berufen ein. Unterschiedliche Berufe und Begabungen gestalten gemeinsam Kirche. Ich freue mich, dass ein Kirchenvorsteher von uns bei dem ersten Einsatz des Rettungsschiffes Iuventa von ,Jugend Rettetʻ dabei ist.“
In der Sendung des Kirchenkreises Emden-Leer berichtete Jonas Buja einen Tag vor seiner Abreise über seinen Einsatz zur Rettung von Flüchtlingen im Mittelmeer. Von Malta aus begleitet Buja die insgesamt dreiwöchige Aktion.
„Die Schiffstaufe am 24. Juni in Emden habe ich miterlebt. Dort habe ich die Initiatoren kennengelernt und war zutiefst beeindruckt von ihrem Engagement“, sagte Klahr. Im vergangenen Jahr hatte ein neunzehnjähriger Abiturient aus Berlin die Idee zur Gründung der Aktion „Jugend Rettet“, die nun durch Spenden und ehrenamtliches Engagement Gestalt gewonnen hat. Ein ehemaliger Fischtrawler wurde in einer Emder Werft umgebaut und stach von Emden aus in See. Vom 24. Juli an kreuzt die Iuventa zwei Wochen lang außerhalb der zwölf Meilenzone vor der libyschen Küste. Dann hält die Crew, bestehend aus zwei Nautikern, einem Ingenieur, einem Arzt, einem Rettungsassistenten und weiteren ehrenamtlichen Matrosen, Ausschau nach in Seenot geratenen Flüchtlingen, um die Rettungsleitstelle in Rom zu informieren und Erste Hilfe zu leisten. Die italienische Küstenwache kümmert sich darum, dass die Menschen an Land gebracht werden.
Auf die Frage von Martin Kaminski, warum er solch einen Einsatz als Steuermann begleite, sagte Buja: „Als Mensch sieht man ungern zu, wenn andere Menschen sterben. Es gehört zu den vornehmsten Pflichten, die wir als Christen haben, anderen zu helfen. Als Nautiker kann ich da mithelfen.“ Jonas Buja hatte im vergangenen Jahr seine Ausbildung im Fachbereich Seefahrt an der Hochschule Emden/Leer in Leer abgeschlossen und hatte in seiner freien Zeit bereits einen Einsatz der Seawatch im Mittelmeer begleitet.
„Ich unterstütze, dass wir uns um Menschen kümmern, die in Not sind“, sagte Klahr: „Flüchtlinge kommen dann auch zu uns. Es gibt viele Initiativen in den Kirchengemeinden, die Flüchtlinge willkommen zu heißen und ihnen bei der Integration zu helfen. Ich bin sehr dankbar dafür, wie engagiert unsere Kirchengemeinden sind, immer vernetzt in der Gesellschaft. In diesem Jahr stellt die Landeskirche Hannovers erneut 3,8 Millionen Euro für die Flüchtlingshilfe in den Kirchenkreisen und Kirchengemeinden zur Verfügung.“
Öffentlichkeitsarbeit im Sprengel Ostfriesland-Ems