Bischof Dröge: Kirchen müssen Zukunftsangst in Europa überwinden
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Budapest/Berlin (epd). Eine der größten Herausforderungen für die
Kirchen ist nach Ansicht des Berliner Bischofs Markus Dröge, die
Zukunftsängste der Menschen zu mildern. «Es gibt eine Angst in der
Bevölkerung, in vielen europäischen Staaten, vor dem Verlust des
Eigenen durch die europäische Staatengemeinschaft, vor dem Fremden,
das durch die Flüchtlinge zu uns kommt, vor den Herausforderungen der Globalisierung», sagte Dröge am Freitag in Budapest in einer
Diskussion mit europäischen Bischöfen.
Dröge sprach bei den Christlichen Begegnungstagen in Mittel und
Osteuropa in Budapest über die Lage und Rolle der Kirchen in diesen
Ländern. Die Begegnungstage, die in früheren Jahren zum Beispiel in
Görlitz, Prag, Bratislava und Dresden stattfanden, laufen noch bis
Sonntag. Am Samstag wird der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche
in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, ebenfalls mit anderen
Bischöfen über die Rolle der Kirchen sprechen. Zudem diskutiert er
mit dem ungarischen Sozialminister und Theologen Zoltan Balog über
die Zukunft der Kirche.
Die wichtigste Aufgabe der Kirchen sei, die ängstlichen Sorgen mit
der Botschaft des Evangeliums zu überwinden und wieder eine
hoffnungsvolle Grundhaltung zu vermitteln, sagte Dröge am Freitag
laut der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische
Oberlausitz: «Wir brauchen keine Angst vor der Zukunft, keine Angst
vor neuen Herausforderungen und auch keine Angst vor Überfremdung
durch die Flüchtlinge zu haben, wenn wir im Glauben gefestigt sind.»
Aus den Ängsten entstehe «eine aggressive Stimmung,
menschenverachtende Parolen werden wieder gesellschaftsfähig», sagte
Dröge. Viele wollten sich lieber abschotten, anstatt die
Herausforderungen einer religiös und kulturell pluralen Gesellschaft
anzunehmen.