Flüchtlingsunglücke: Kirche warnt vor "Sommer des Sterbens"
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Hannover (epd). Nach den jüngsten Unglücken von Flüchtlingsbooten im Mittelmeer hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, vor einem "weiteren Sommer des Sterbens" gewarnt. "Der verzweifelte Versuch, Europa über das Mittelmeer zu erreichen, hat allein in dieser Horrorwoche viele hundert Flüchtlinge das Leben gekostet", erklärte Bedford-Strohm am Sonnabend in Hannover.
"Die Bilder dieses massenhaften Sterbens machen uns betroffen und sprachlos. Sie dürfen uns aber nicht abstumpfen und verstummen lassen. Wir beten für die Opfer und schließen auch die Politiker Europas in unsere Gebete ein." Der bayerische Landesbischof forderte: "Wir müssen jetzt alles daran setzen, einen weiteren Sommer des Sterbens zu verhindern."
Allein in den vergangenen Tagen sind bei zwei Bootsunglücken im Mittelmeer womöglich Hunderte Menschen ums Leben gekommen. An der libyschen Küste wurden am Freitag mehr als 100 Leichen angespült. Südlich der griechischen Insel Kreta suchten Schiffe, Flugzeuge und Hubschrauber nach Überlebenden eines zweiten Unglücks, bei dem mehrere hundert Flüchtlinge ertrunken sein könnten. Insgesamt starben nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks UNHCR in diesem Jahr seit Januar bereits mehr als 2.500 Flüchtlinge bei Bootsunglücken auf dem Mittelmeer.
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