Startseite Archiv Nachricht vom 12. Mai 2016

Open-Air-Gottesdienste zu Pfingsten liegen im Trend

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Stade/Hannover (epd). Gottesdienste am Strand, auf dem Berg, im Wald und am Fluss: Die Kirchen in Niedersachsen und Bremen stellen immer öfter Altäre unter freiem Himmel auf und locken so die Besucher nach draußen. "Gottesdienste im Grünen erfreuen sich großer Beliebtheit", sagte der Stader evangelische Regionalbischof Hans Christian Brandy am Donnerstag dem epd. Besonders gut besucht seien Gottesdienste, die mit Anlässen wie Tauffesten oder mit herausgehobenen Orten in der Natur verbunden seien. An Pfingsten etwa werde Gottes lebensschaffender Geist gefeiert: "Wo kann man das besser empfinden als in der aufblühenden Natur?"

In der hannoverschen Landeskirche hat der Kirchenkreis Osterholz-Scharmbeck bei Bremen in diesem Jahr mit 50 Gottesdiensten außerhalb von Kirchen das größte Extra-Programm unter freiem Himmel auf die Beine gestellt - unter anderem an Mühlen, auf Torfkähnen und auf Bauernhöfen. Beliebt sind dort auch Gottesdienste zu Stadt-, Missions- und Erntefesten.

In zehn Jahren habe sich die Kirche im Grünen zu einem Markenzeichen der Region entwickelt, sagte Superintendentin Jutta Rühlemann. "Diese Feste des Glaubens sind auch Feste für alle Sinne mit Klängen von Instrumenten, den Stimmen vieler Chöre, dem Wort Gottes, dem Anblick herrlicher Umgebung, den Gerüchen der Natur und kulinarischen Angeboten." Hier sei Platz für neue Formen der Liturgie und moderne Lieder.

Aber auch der traditionelle Waldgottesdienst an Pfingstmontag im Klecker Wald bei Hamburg oder die Gottesdienste mit Familienfest zur selben Zeit in Hannovers Südstadt oder im Bremer Fockepark ziehen Scharen von Besuchern an. Maritim geht es an Pfingstmontag in Butjadingen in der Wesermarsch zu, wenn dort vor der Kulisse des Nationalparks Wattenmeer ein Freiluft-Gottesdienst gefeiert wird.

Regelmäßig weit mehr als tausend Gäste zählen die Kirchen in Bremerhaven beim ökumenischen Tauffest am Weserstrand. Persönlich freut sich Brandy in diesem Jahr besonders auf den Elbmarschen-Gottesdienst am 29. Mai am Fähranleger Wischhafen im Alten Land. Dort will er unter anderem über das Pilgern predigen, während im Hintergrund auf der Elbe große Containerfrachter von und nach Hamburg vorbeiziehen.

Das vertraute Evangelium klinge am anderen Ort von alleine noch einmal anders, sagt der Theologe. "Gottesdienste im Grünen verbinden sich außerdem mit dem Freizeitverhalten der Menschen, denn im Frühjahr geht man eh gern zu Fuß oder mit dem Fahrrad in die Natur. Auf diese Weise macht die Kirche ihre Präsenz in der Welt deutlich."

Copyright: epd-Landesdienst Niedersachsen-Bremen
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Bild: Wiebke Ostermeier/Sprengel Hildesheim-Göttingen

Pfingstmontag zum Waldgottesdienst in den Klecker Wald

Hittfeld. Superintendent Dirk Jäger lädt am Pfingstmontag, 16. Mai, wieder zum traditionellen Waldgottesdienst in den Klecker Wald. Beginn zehn Uhr. Der leitende Geistliche des Kirchenkreises Hittfeld hält die Predigt und wird beim Gottesdienst am Hünengrab vom Hollenstedter Pastor Volker Klindworth unterstützt. Posaunenbläser des Kirchenkreises unter Leitung von Landesposaunenwart Lennart Rübke und Kreiskantor Kai Schöneweiß sorgen für volle Klänge im Wald. Kinder können beim Kindergottesdienst mitmachen, den Pastor Dr. Florian Schneider und sein Team aus Neu Wulmstorf organisieren. Anschließend sind alle Besucher zu Kaffee und Butterkuchen der Kleckener Bäckerei Danker eingeladen.

Der Waldgottesdienst des Kirchenkreises Hittfeld am Pfingstmontag erfreut sich großer Beliebtheit: In jedem Jahr suchen sich die Besucher mit ihren mitgebrachten Stühlen und Decken einen Platz rund um das Hünengrab. Sie schätzen die besondere Atmosphäre unter hohen Bäumen, freuen sich auf einen geistlichen Impuls des Superintendenten, auf die Musik der Posaunenchöre, das gemeinsame Singen und das Beisammensein bei Kaffee und Kuchen. In den 18 Kirchengemeinden des Kirchenkreises finden am Pfingstmontag keine Gottesdienste statt, alle Gemeinden treffen sich im Klecker Wald.

Alle Besucher werden gebeten, sich Becher für Kaffee und Tee sowie eine Sitzgelegenheit mitzubringen. Die Kollekte ist je zur Hälfte bestimmt für das Tansania Partnerschaftsprojekt des Kirchenkreises und das Projekt TARGET e.V. von Rüdiger Nehberg.

Info zum Waldgottesdienst:

Der Waldgottesdienst am Hünengrab im Klecker Wald am Pfingstmontag hat eine lange Tradition im Kirchenkreis Hittfeld. Zum ersten Mal wurde er 1929 dort gehalten. Der damalige Superintendent Albert Lührs wollte den vielen Ausflüglern die Möglichkeit geben, am Gottesdienst teilzunehmen und in der Natur zu sein. (Am Hünengrab soll es vorchristliche Kultfeiern gegeben haben und vermutlich wurden hier auch die ersten christlichen Gottesdienste gefeiert.)
Die Besucherzahl stieg stetig an, so dass dieser ungewöhnliche Zuspruch den Argwohn der Nationalsozialisten erweckte. Die Geheime Staatspolizei verbot die Abhaltung des Gottesdienstes am Hünengrab im Frühjahr 1935. Erst 1945 konnte die Tradition wieder aufgenommen werden.

Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Hittfeld