Startseite Archiv Nachricht vom 12. April 2016

Niedersachsen will enger mit Gedenkstätte Yad Vashem zusammenarbeiten

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Hannover (epd). Das Land Niedersachsen will seine Zusammenarbeit mit der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Israel ausbauen. Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) sagte am Dienstag in Hannover, sie werde voraussichtlich Ende Mai eine entsprechende Erklärung unterzeichnen. Unter anderem solle es gemeinsame Fortbildungen für Lehrer geben. Zudem solle der Austausch von Dokumenten und neuen Forschungsergebnissen zwischen Yad Vashem und niedersächsischen Gedenkstätten wie der KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen erleichtert werden.

Das Kabinett habe der Absichtserklärung am Dienstag zugestimmt, sagte Heiligenstadt. Das Ziel sei eine lebendige Erinnerungskultur und eine fundierte Gedenkstättenpädagogik. Angesichts zunehmender ausländerfeindlicher und rechtsextremistischer Tendenzen sei dies wichtiger denn je. Hintergrund ist der Ministerin zufolge eine gemeinsame Erklärung der Kultusministerkonferenz und der israelischen Gedenkstätte aus dem Jahr 2013. Alle 16 Bundesländer wollten daran anknüpfen, sagte sie. Einige hätten bereits ähnliche Erklärungen unterzeichnet.

Für die Fortbildungen von Geschichtslehrern und Pädagogen an den niedersächsischen Gedenkstätten stelle das Land in diesem und den beiden Folgejahren jeweils 40.000 Euro zur Verfügung, sagte Heiligenstadt. "Es geht auch darum, wie wir die Erinnerung wachhalten können, wenn es keine Zeitzeugen mehr gibt." Über die Gedenkstätte Bergen-Belsen gibt es Heiligenstadt zufolge in Niedersachsen bereits seit Ende der 80er Jahre eine enge Zusammenarbeit mit Yad Vashem. Es gab auch bereits gemeinsame Lehrerfortbildungen und Austauschprogramme von Schulen.

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Kuppel in der "Halle der Namen" in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem am 07.12.15. Bild: Matthias Rietschel/epd-bild 

Information: Yad Vashem

Die 1953 errichtete Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem soll Weltzentrum für Dokumentation, Forschung, Erziehung und Gedächtnis der Shoah sein und gleichzeitig eine Begegnungsstätte von noch lebenden Zeugen und nachwachsenden Generationen. Die Geschichte des millionenfachen Judenmords im Zweiten Weltkrieg wird aus jüdischer Perspektive mit Betonung der individuellen Schicksale der Verfolgten erzählt. Zu dem Museum gehört die Halle der Namen, in der an jedes einzelne Opfer der Nationalsozialisten erinnert werden soll.