Theologe Moltmann wird 90 Jahre alt
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Bremen (epd). Der bekannte Theologieprofessor Jürgen Moltmann wird am 8. April 90 Jahre alt. Moltmann, der seine Karriere in Bremen begann, gilt als einer der bedeutendsten evangelischen Theologen des 20. Jahrhunderts. International bekannt wurde er in den 1960er Jahren durch seine "Theologie der Hoffnung", die in zahlreiche Sprachen übersetzt wurde. Zu seinem Geburtstag ist in Bremen vom 15. bis 17. April ein "Fest der Freundschaft" geplant, zu dem auch ein Senatsempfang im Rathaus gehört. Die Laudatio hält Heinrich Bedford-Strohm, Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Seine theologischen Studien begann Moltmann, der 1926 in Hamburg geboren wurde, in englischer Kriegsgefangenschaft. Er war Gemeindepastor in Bremen-Wasserhorst und später Studentenpfarrer in der Hansestadt. 1957 wurde er Professor an der Kirchlichen Hochschule Wuppertal, 1963 wechselte er nach Bonn. Von 1967 bis zur Emeritierung 1994 lehrte er Systematische Theologie und Sozialethik an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Eberhard-Karls-Universität Tübingen.
Moltmann erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Ernst-Bloch-Preis und den mit 200.000 US-Dollar dotierten Grawemeyer Award in Religion der Grawemeyer Foundation an der Universität Louisville/Kentucky (USA). In den 1980er Jahren hielt er die renommierten "Gifford Lectures" in Schottland.
Moltmann fühlte sich stets der ökumenischen Idee verpflichtet. 20 Jahre lang war er Mitglied der Abteilung Faith and Order (Glaube und Kirchenverfassung) des Ökumenischen Rates der Kirchen in Genf. Noch Anfang dieses Jahres reiste er zum Weltkirchenrat, wo er für mehr Engagement der Christen in der Welt warb. Moltmann ist mit der feministischen Theologin Elisabeth Moltmann-Wendel verheiratet. Gemeinsam haben sie vier Kinder.
Immer wieder hat sich Moltmann in gesellschaftliche Diskussionen eingemischt. Nach den Terroranschlägen auf das World Trade Center 2001 in New York kritisierte er den in den Attentaten zum Ausdruck kommenden lebensvernichtenden Nihilismus. 2015 stellte er sich gegen die Hinrichtung der US-Amerikanerin Kelly Gissendaner, mit der er mehrere Jahre lang eine Brieffreundschaft unterhalten hatte.
Neben seiner "Theologie der Hoffnung", in der er die Hoffnung als Zentrum christlicher Existenz beschreibt, hat Moltmann zahlreiche weitere Bücher geschrieben. Zuletzt veröffentlichte er 2014 mit "Der lebendige Gott und die Fülle des Lebens" einen Beitrag zur Atheismus-Debatte.
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