Die Terroranschläge in Brüssel haben die Osterbotschaften der niedersächsischen Bischöfe geprägt. In ihren Predigten warnten sie vor Angst und Resignation.
Hannover (epd). Die Bischöfe und kirchlichen Repräsentanten in Niedersachsen haben am Ostersonntag zu Zuversicht und Frieden im Schatten des Terrors aufgerufen. Im Braunschweiger Dom appellierte der evangelische Landesbischof Christoph Meyns an die Christen, fremdenfeindlichen und rassistischen Haltungen entgegenzutreten. Es gehe darum, sich für ein friedliches Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher kultureller und religiöser Herkunft einzusetzen. Minderheiten dürften nicht diskriminiert und zu Sündenböcken gemacht werden.
Der oldenburgische Bischof Jan Janssen erinnerte an die Konflikte und Hungerkatastrophen in Afrika. Ostern bedeute Hoffnung für die Hungertoten in Burundi, von denen "in unserer Welt niemand so recht etwas wissen will", sagte er in der Oldenburger St. Lambertikirche. Der Glaube an Christus gebe auch "Hoffnung für die Terrortoten und Trauernden im Zentrum der belgischen Hauptstadt Brüssel".
Der evangelische Ökumene-Bischof Karl-Hinrich Manzke aus Bückeburg predigte in Rom - er war von der Päpstlichen Universität Gregoriana zu einem Besuch eingeladen worden. Für Manzke ist Ostern ein Fest gegen Angst und Trägheit. "All die Nachrichten von den Zerstörungen dieser Tage und die Furcht vor schrecklichen Selbstzerstörungskräften halten dieser Osterbotschaft nicht stand", sagte er in der evangelischen Christuskirche. Ostern berge das Potenzial in sich, die Welt zum Guten zu verändern. Der schaumburg-lippische Landesbischof Manzke ist Catholica-Beauftragter der Vereinigten Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD).
Der evangelisch-reformierte Kirchenpräsident Martin Heimbucher übte scharfe Kritik an der Logik des Terrors. "Terroristen sind Botschafter des Todes", sagte er in der Oldenburger Garnisonkirche. Bei islamistischen Selbstmord-Attentaten verbinde sich eine "pervertierte Form des Jenseitsglaubens mit einer extremen Verachtung des Lebens". Mit der Aussicht auf ein "erträumtes Paradies" werde nicht nur das eigene Leben weggeworfen, sondern auch Leben das anderer Menschen weggenommen. Ostern sei der große Gegensatz dazu: "Der Auferstandene macht uns zu Botschaftern des Lebens."
Der Osnabrücker katholische Bischof Franz-Josef Bode warnte davor, angesichts von Terror und Gewalt zu resignieren. "Das Osterfest verbietet uns, die Hoffnung aufzugeben, damit wir fähig bleiben, eine menschenwürdige Gesellschaft mitzubauen", sagte er in der Osternacht im Osnabrücker Dom. Die Botschaft von der Auferstehung zeige sich dort, "wo Menschen die Nöte der anderen mitgehen, Zeit und Worte schenken". Sie zeige sich an Krankenbetten und in der Sterbebegleitung. Bode lobte zugleich die bisher gezeigte Willkommenskultur der Bürger in Deutschland gegenüber den Flüchtlingen.
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