Göttinger Zentrum für Bibelwissenschaften bündelt Forschungszweige
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Göttingen (epd). In Göttingen ist ein einzigartiges Zentrum für Bibelwissenschaften entstanden. Vier Forschungsprojekte würden nun an einem Ort zusammengeführt, teilte die Göttinger Akademie der Wissenschaften in der aktuellen Ausgabe ihrer Zeitschrift "Akademie heute" mit. Alle vier Forschungsunternehmen sind an der Akademie angesiedelt und befassen sich mit Überlieferungen des Alten und des Neuen Testaments sowie des frühen Christentums.
Eines der Projekte ist die digitale Gesamtedition und Übersetzung des koptisch-sahidischen Alten Testaments. Ein zweites beschäftigt mit der griechischen Übersetzung des Alten Testaments aus der hebräischen Sprache, der "Septuaginta". Es hat die Edition dieser ersten Bibelübersetzung überhaupt zum Ziel.
Zudem entsteht ein "Qumran-Lexikon" auf der Grundlage von rund 900 Schriftrollen vom Toten Meer aus dem dritten vorchristlichen Jahrhundert. Das vierte Projekt "Patristik" hat zum Ziel, das literarische Werk des griechischen Kirchenvaters Dionysius Areopagita (476-528) in einer ersten kritischen Edition der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Der Göttinger Alttestamentler Professor Reinhard Kratz sieht das neue Zentrum als "Magneten", der Wissenschaftler und Kooperationsprojekte weltweit anziehe. "Wir sehen ja, wie die Forscher auf uns zukommen", sagte der Wissenschaftler. Kratz ist an zwei der Forschungsvorhaben selbst beteiligt.
Copyright: epd-Landesdienst Niedersachsen-BremenGriechische Handschrift-Bibel (13. Jahrhundert) aus Papyrus (Symbolfoto); Bild: epd-bild / Bertold Fernkorn