Das Beste ist die nette Gesellschaft
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Schellerten/Söhlde. Anstatt allein zu Hause vor dem Fernseher oder dem Rätselheft zu sitzen, besuchen viele Ältere lieber eine Seniorengruppe: Kaffee und Kuchen schmecken in Gesellschaft einfach besser, es gibt nette Leute zum Klönen und zusätzlich Anregungen für das Training von Körper und Geist. Die Diakoniestation Hildesheimer-Land hat ihr Angebot in Hoheneggelsen jetzt erneut erweitert. Mit zwei Gruppentreffen fing alles an – inzwischen stehen sechs verschiedene Termine zur Auswahl.
Das so genannte Memo-Café richtet sich als niedrigschwelliges Betreuungsangebot vor allem – aber nicht nur – an Menschen, die an Demenz erkrankt sind. Sie kommen dienstags oder donnerstags, entweder von 10 bis 13 Uhr oder von 14 bis 16 Uhr. Die zehn bis zwölf Gäste werden auf Wunsch von zu Hause abgeholt und wieder zurückgebracht; es gibt Mittagessen oder Kaffee und Kuchen während der Gruppenzeit. Das Wichtigste ist aber die Geselligkeit.
Seitdem mit dem Pflegestärkungsgesetz 1 das monatliche Entlastungsgeld eingeführt wurde, konnte die Diakoniestation den SeniorInnennachmittag an jedem zweiten Montag einführen, erklärt Aneta Binczyk, stellvertretende Pflegedienstleiterin Diakoniestation Hildesheimer Land. Ab sofort gibt es den Seniorennachmittag zusätzlich auch mittwochs. Jeweils von 14 bis 16 Uhr treffen sich dort ältere Frauen und Männer, die sich im Memo-Café nicht wohl fühlen würden, die zum Teil noch allein wohnen oder mit dem eigenen Auto in die Hauptstraße 88 nach Hoheneggelsen kommen. Auch sie gehen aber gern mal unter Leute, machen Spiele und Gedächtnistraining, singen oder basteln zusammen.
Koordinatorin Sindy Mangel und Gruppenleiterin Angelika Weber sorgen gemeinsam mit Ehrenamtlichen für ein abwechslungsreiches Programm, das auf die Möglichkeiten der Gäste abgestimmt ist. Dazu gehören auch Ausflüge in die Eisdiele oder in den Zoo, Theaterbesuche oder gemeinsames Grillen.
Am Donnerstagnachmittag flachsen die Gäste miteinander, wie das nur alte Bekannte können. Alle wissen, wer gern redet und Späße macht, und wer lieber schweigend zuhört. Das sei das Beste an der Gruppe, meint Jutta Leinemann, „dass alle sich so gut verstehen.“ Zum Warmwerden wird erst einmal gesungen, dann bringen sich die Gäste mit dem Schwungtuch und einem Ballspiel in Bewegung, üben gleichzeitig bei Wortspielen Gedächtnis und Konzentration – alles aber nur, solange es Spaß macht.
Beim ersten Besuch seien viele der älteren Frauen und Männer noch zögerlich, weiß Sindy Mangel. Vor allem zum Memo-Café kämen sie ja meist nicht aus eigenem Antrieb, sondern weil Angehörige ihnen eine Abwechslung bieten wollen und sich selbst ein paar Stunden Entlastung von der ständigen Verantwortung verschaffen möchten. Da gebe es anfangs Vorbehalte: „Aber beim zweiten Mal ist es schon schön.“ Und wer sich nicht sicher ist, kann vor der Anmeldung erst mal zu einem Schnuppertreffen kommen.
Kultur und Kommunikation, HildesheimDas Schwungtuch bringt Bewegung in die Gruppe: Den Ball durch das Loch in der Mitte zu bugsieren, das klappt nur im Team. Aneta Binczyk fasst von der Seite auch mit an. Foto: Barth