Museum Friedland wird am 18. März eröffnet - Umbaukosten betragen rund 20 Millionen Euro
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Friedland/Kr. Göttingen (epd). Mit einer Feierstunde für geladene Gäste wird am 18. März das Museum Friedland eröffnet. Zu der Veranstaltung kommen auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil und Innenminister Boris Pistorius (beide SPD), wie das Ministerium mitteilte. Am 19. März gibt es rund um das Museum auf dem Friedländer Bahnhof ein öffentliches Fest mit Führungen, Talkrunden und einem Bürgerfrühschoppen.
Herzstück des Museums im historischen Bahnhofsgebäude ist die Dauerausstellung "Abschied - Ankunft - Neubeginn". Sie dokumentiert die 70-jährige Geschichte des Grenzdurchgangslagers Friedland bei Göttingen. Die Kosten für den Umbau des Bahnhofs und die Ausstellung belaufen sich auf insgesamt 20 Millionen Euro - der Bund und das Land Niedersachsen tragen davon jeweils die Hälfte. Später sollen auf dem Lagergelände noch ein Besucher- und Forschungszentrum sowie eine internationale Jugendbegegnungsstätte errichtet werden. Ein Museumspfad soll alle Museumsteile miteinander verbinden.
Das Lager Friedland wurde nach dem Zweiten Weltkrieg von der britischen Armee als Auffangstation für heimatlose Menschen und zurückkehrende Kriegsgefangene errichtet. Später kamen vor allem Spätaussiedler aus Polen und der ehemaligen Sowjetunion über Friedland in die Bundesrepublik, dann auch vietnamesische "Boat People" und Chilenen, die vor der Pinochet-Diktatur flohen. Seit 2011 dient die Einrichtung zudem als Erstaufnahme des Landes Niedersachsen für Asylsuchende. Das eigentlich für bis zu 700 Menschen ausgelegte Lager war im vergangenen Sommer teilweise dreifach überbelegt. Bislang haben rund 4,5 Millionen Menschen zeitweise in dem Lager gelebt.
Ausgemergelte Gestalten und freudestrahlende Gesichter - Neues Museum dokumentiert wechselvolle Geschichte des Lagers Friedland. Bild: epd-bild/Hubert Jelinek