Modellprojekt öffnet Kleingärten für Flüchtlinge
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Osnabrück (epd). Flüchtlingsfamilien sollen in Osnabrück die Möglichkeit bekommen, einen Kleingarten zu bewirtschaften. Die Gärten sollen vor allem Frauen und Kindern, die in Gemeinschaftsunterkünften leben, einen erholsamen und sicheren Rückzugsort bieten, erläuterte Projektleiterin Birgit Dittrich vom Kinderhilfswerk terre des hommes am Dienstag in Osnabrück. Durch das gemeinsame Graben und Pflanzen sollen zudem Kontakte zu den übrigen Kleingärtnern erleichtert werden. Das trage zur Integration der Flüchtlinge in die Gesellschaft bei.
Das Kinderhilfswerk hat das Modellprojekt "Querbeet - Umweltbildung und innovative Flüchtlingsintegration" in Zusammenarbeit mit dem Kinder- und Jugendhilfeverein Outlaw und zwei Osnabrücker Kleingärtnervereinen initiiert. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt unterstützt das Vorhaben. Nebenbei sollen die Zuwanderer auch lernen, die Gärten nach ökologischen Prinzipien zu bewirtschaften. Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler der Hochschule Osnabrück werden das Projekt begleiten, um die Erfahrungen für weitere Integrationsprojekte auszuwerten.
Der Kleingartenverein "Deutsche Scholle" knüpft mit seiner Teilnahme nach eigenen Angaben an die eigene genau 100-jährige Geschichte an. Im ersten Weltkrieg hätten viele Menschen innerhalb der Stadtgrenze von Osnabrück Zuflucht gesucht. Um den dringenden Bedarf an Lebensmitteln zu decken, wurde der Verein ins Leben gerufen, erläuterte der Vereinsvorsitzende Emil Zuleia.
Krieg und Vertreibung hätten auch damals den sozialen Hintergrund gebildet. Heute fänden sich unter den über 700 Vereinsmitgliedern Menschen aus 15 Ländern. Der Verein habe also bereits Erfahrungen mit der Integration von Menschen unterschiedlicher Herkunft, betonte Zuleia.
Copyright: epd-Landesdienst Niedersachsen-BremenSymbolfoto: Garten in einer Kleingartenkolonie; Bild: epd-bild / Verena Mörath