Tafeln müssen sich stärker auf Flüchtlinge einstellen
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Hildesheim/Wittmund (epd). Die Tafeln in Niedersachsen und Bremen müssen sich nach Ansicht ihres Landesverbandsvorsitzenden Karl-Heinz Krüger bei der Lebensmittelausgabe stärker auf Flüchtlinge einstellen. Falsche Erwartungen, fehlende Sprachkenntnisse und unterschiedliche Essgewohnheiten führten immer wieder zu Konflikten zwischen Flüchtlingen, anderen Bedürftigen und ehrenamtlichen Helfern, sagte er im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). Am Sonnabend (30. Januar) tagt in Hildesheim erstmals ein Arbeitskreis der Tafeln in Niedersachsen und Bremen, der sich um Strategien und Lösungen bemühe.
Viele Flüchtlinge hielten die Arbeit der Tafeln für eine staatliche Pflichtleistung, sagte Krüger. Aufgrund mangelnder Deutsch-Kenntnisse verstünden sie zudem nicht, nach welchem System die Essensausgabe ablaufe. Mit Flugblättern in verschiedenen Sprachen versuchten die Tafeln aufzuklären, wie das ehrenamtliche Angebot funktioniere. Es wurden auch sprachkundige Tafel-Besucher als Übersetzer angeworben, um die Verständigung zwischen Flüchtlingen, anderen Bedürftigen und Helfern zu erleichtern. Einige Tafeln hätten separate Essenausgaben für Flüchtlinge eingerichtet.
Die vielen neuen Nutzer der Tafeln führten bei den alten Stammkunden vereinzelt auch zu Frust. Wenn bei einer Essensausgabe mit eher wenigen Spenden statt 50 Kunden hundert Personen kämen, erhielten alle weniger Essen. "Das geschieht nicht immer zur Freude der alten Kunden." Die Tafeln könnten jedoch nur das ausgeben, was sie vorher als Spenden eingesammelt hätten. "Es gilt weiterhin der Grundsatz: Nichts darf hinzugekauft werden."
Zudem unterschieden sich laut Krüger die Essgewohnheiten der Flüchtlinge deutlich von denen der anderen Bedürftigen. So seien Kichererbsen und Linsen sehr gefragt. "Natürlich bieten wir Muslimen kein Schweinefleisch an, aber man kann nicht allen Wünschen Rechnung tragen."
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