Ausschreibung des Friedenspreises "Sievershäuser Ermutigung 2016"
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Sievershausen. Seit 1988 schreibt die Dokumentationsstätte zu Kriegsgeschehen und über Friedensarbeit im zweijährigen Rhythmus den mit 5.000 € dotierten Friedenspreis Sievershäuser Ermutigung aus. In diesem Jahr wendet sich der Aufruf zur Bewerbung an Personen und Projekte, die Menschen helfen, die durch Krieg und Flucht traumatisiert sind.
Kriege, Umweltzerstörung und die dadurch bedingte Zunahme von Flüchtlingszahlen weltweit beherrschen heute vielfach die Berichterstattung unserer Medien. Der Tenor liegt dabei auf den aktuellen (und möglichst sensationellen) Ereignissen, weniger auf dem menschlichen Leid, das damit verbunden ist. Fast gänzlich ausgeblendet bleiben die psychischen Schäden, die in der Folge von Krieg und Katastrophen für viele Beteiligte auftreten: Ängste, Depressionen, psychosomatische Beschwerden. Traumata sind inzwischen keine Ausnahmeerscheinungen mehr, sondern Alltag in einer immer unsicherer werdenden Welt. Flüchtlinge haben darunter zu leiden, gerade solche, die unter lebensgefährlichen Umständen fliehen müssen, Menschen, die mit Kriegen konfrontiert sind, darunter durchaus auch die aktiven Soldaten. Die Opfer von Vergewaltigungen können lebenslang darunter leiden und betroffene Kinder merken oft erst im Erwachsenenalter, dass sie an der Vergangenheit krank geworden sind. Oftmals werden die betroffenen Menschen damit alleingelassen oder auf private Hilfsorganisationen verwiesen. Staatliche Fürsorge findet kaum statt, stattdessen soll private Hilfe die Folgen lindern.
Deshalb soll die diesjährige Sievershäuser Ermutigung an Personen oder Organisationen gehen, die Menschen aus Konflikt-Regionen helfen, die psychischen Folgen dieser Konflikte zu verarbeiten. Damit soll diese wichtige Arbeit bekannter gemacht werden und Forderungen nach einer gezielten Förderung von Trauma-Arbeit für Kriegsopfer Nachdruck verliehen werden.
Gesucht werden Projekte
- die sich erfolgreich in der Trauma-Arbeit für Kriegsopfer und Flüchtlinge engagieren,
- deren beispielhaftes Gelingen eine Ermutigung für den gesamten Bereich der Trauma-Arbeit sein kann
- und die möglichst auch die politische Debatte um die Notwendigkeit von Trauma-Behandlung für Kriegsopfer und Flüchtlinge vorantreiben.
Vorschläge, Empfehlungen und Bewerbungen können bis zum 30. April 2016 in schriftlicher Form oder per E-Mail an die Dokumentationsstätte zu Kriegsgeschehen und über Friedensarbeit (Antikriegshaus) Sievershausen gerichtet werden. Diese sind formlos einzureichen, nähere Angaben zum Verein, Projekt oder zur Person sind aber hilfreich und willkommen.
Dokumentationsstätte zu Kriegsgeschehen und über Friedensarbeit Sievershausen e.V.Logo der Dokumentationsstätte zu Kriegsgeschehen und über Friedensarbeit Sievershausen e.V.