Startseite Archiv Nachricht vom 09. Dezember 2015

Kirchliche Friedensverbände kritisieren Militäreinsätze in Syrien

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Bonn/Bremen (epd). Evangelische Friedensverbände haben den geplanten Bundeswehreinsatz in Syrien scharf kritisiert und eine klare Position der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) angemahnt. Militärisches Eingreifen führe zu einer weiteren Eskalation der Gewalt mit vielen weiteren zivilen Opfern, erklärten die Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden und die Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden in einer am Dienstagabend in Bonn veröffentlichten gemeinsamen Erklärung. Terroristen müssten zudem mit rechtsstaatlichen Mitteln verfolgt werden. Dem IS-Terror müsse seine Grundlagen wie Finanzen und Waffen entzogen werden.

Die evangelischen Friedensverbände unterstützten ausdrücklich den EKD-Friedensbeauftragten Renke Brahms. Der leitende Theologe der Bremischen Evangelischen Kirche hatte vor einem Einsatz der Bundeswehr in Syrien gewarnt und dabei auch auf das fehlende Mandat des UN-Sicherheitsrates hingewiesen.

Deutschland trage wie andere westliche Staaten eine Mitschuld an den Ursachen des Terrors, erklärten die beiden Verbände. Statt militärischer Gewalt seien ein Verbot von Rüstungsexporten, Mittel gewaltfreier Konfliktlösungen sowie langfristige Strategien für mehr wirtschaftliche Gerechtigkeit und Klimagerechtigkeit nötig.

"Unsere Solidarität und unser Mitgefühl gilt den Angehörigen der Opfer in den vielen Orten, in denen Opfer des Terrorismus zu beklagen sind, und der Opfer von Krieg", betonen die Friedensverbände. Sie forderten die EKD sowie die evangelischen Landeskirchen, sich klar gegen eine militärische Beteiligung zu positionieren.

Der vom Bundestag am Freitag gebilligte Bundeswehr-Einsatz gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" ist in den beiden großen Kirchen umstritten. In der evangelischen Kirche gibt es dazu keine einheitliche Position. Der EKD-Ratsvorsitzende Heinrich Bedford-Strohm hatte vor der Bundestagsentscheidung ein Ja zum Militäreinsatz von der Aussicht auf Erfolg abhängig gemacht: "Wenn ich davon überzeugt wäre, dass diese Maßnahmen in Syrien und Irak die Waffen von Bürgerkriegsparteien und IS-Mörderbanden zum Schweigen bringen und den Nährboden des Terrorismus austrocknen könnten, dann würde ich sie befürworten", sagte der bayerische Landesbischof.

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