Landkreis will evangelisches Freizeitheim Wahmbeck für Flüchtlinge ankaufen
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Wahmbeck/Kr. Northeim (epd). Der Landkreis Northeim will ein evangelisches Freizeitheim im Weserdorf Wahmbeck kaufen, um dort Flüchtlinge unterzubringen. Auch 2016 sei mit einem anhaltenden Zustrom von Flüchtlingen zu rechnen, sagte der Erste Kreisrat Hartmut Heuer am Montag. Der Kreisausschuss habe deshalb dem Kauf zugestimmt. Das Freizeitheim soll nach Informationen des evangelischen Kirchenkreises Leine-Solling zum Ende des Jahres geschlossen werden.
Der Kirchenkreis und die Diakonie hätten sich seit mehreren Jahren um eine angemessene Nachnutzung bemüht, hieß es. Der Kirchenkreisvorstand habe dem Verkauf zugestimmt. Die kirchenaufsichtliche Genehmigung der hannoverschen Landeskirche fehle noch. Das Gebäude war seit 1980 vom evangelischen Kirchenkreis Uslar genutzt worden, der später im Kirchenkreis Leine-Solling aufging.
Bereits in absehbarer Zeit werde es nicht mehr möglich sein, Flüchtlinge in geeigneten Wohnungen unterzubringen, sagte Heuer. "Wir brauchen für die Erstunterbringung dringend eine größere Menge an Unterkünften als Puffer."
Das Freizeitheim wurde nach Angaben des Landkreises 1892 gebaut. Zunächst diente es als Gastwirtschaft und Landgasthaus. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde es zum Offiziersgefangenenlager sowie zu einem Heim für Flüchtlinge. Es folgten ein Kindererholungsheim und eine Einrichtung für Kriegsgeschädigte. Schließlich wurde das Gebäude zu einem Hotel, bis 1980 dort das Freizeitheim der evangelischen Kirche entstand.
Copyright: epd-Landesdienst Niedersachsen-BremenFreizeitheim Wahmbeck, Evangelisches Jugendbildungshaus an der Weser; Bild: Freizeitheim Wahmbeck