Protest-Bündnis demonstriert friedlich gegen AfD-Parteitag
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Hannover (epd). In Hannover demonstrierten am Sonnabend nach Angaben der Veranstalter rund 1.600 Menschen gegen den Bundesparteitag der AfD. Ihr Protest richtete sich gegen rund 500 Delegierte. Zunächst zogen die AfD-Gegner vom Opernplatz zum Hannover Congress Centrum, wo die Partei das ganze Wochenende über tagt. Dort hielten sie dann eine Kundgebung mit verschiedenen Redebeiträgen. Die Polizei begleitete den friedlichen Protest mit "angemessenem Personaleinsatz", sagte eine Sprecherin. Nach ihren Angaben beteiligten sich rund 1.200 Menschen an der Demonstration.
Die Veranstaltung solle ein Zeichen setzen für Mitmenschlichkeit und eine solidarische und bunte Gesellschaft, sagte Hartmut Meine von der IG-Metall: "Wir stehen hier für eine humane Zivilgesellschaft, die Fremden in Not hilft. Eine Gesellschaft, in der Antisemitismus und Islamfeindlichkeit keine Chance haben."
Die AfD versuche, Ängste zu schüren gegen über Flüchtlingen, anderen Religionen oder anderen Lebensweisen, ergänzte Meine. Die Partei mache weder Vorschläge, wie die Gesellschaft künftig zusammenleben solle noch habe sie ein Programm, um die soziale Gerechtigkeit zu stärken: "Wir brauchen die AfD hier nicht und sagen an die Adresse der Delegierten der AfD: Wir wollen euch hier in Hannover nicht haben."
Heinz-Dieter Braun sagte als Sprecher verschiedener Bündnisse gegen Rechts, es dürfe keine demokratische Gleichbehandlung für menschenfeindliche Propaganda geben, "auch nicht für eine rassistische Alternative, die mit Schlips und Kragen in Parlamente einziehen will." Über 70 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges habe es Deutschland nicht geschafft, die Ideologie des größten Menschheitsverbrechens zu beseitigen.
Im Vorfeld des Parteitages war es zu Konflikten gekommen. Am Donnerstag war bekanntgeworden, dass ein Hotel in Hannover Buchungen von Parteimitgliedern storniert hatte. Die Hotelleitung begründete dies mit Sicherheitsbedenken im Blick auf die Demonstration gegen den Parteitag. Initiiert hatte den Protest ein Bündnis, in dem unter anderem Kirchen, Parteien und Gewerkschaften engagiert sind.
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