Eine klassische Diakonin
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Landkreise Hildesheim und Hameln-Pyrmont. Wie alles begonnen hat? Nun ja, das sei im Großen und Ganzen der klassische Werdegang einer Diakonin gewesen, sagt Andrea Gärtner. Was das bedeutet, muss sie noch einmal näher erklären. Fest steht jedenfalls, wie die neue Station im Lebenslauf der 41-Jährigen aus Duingen aussieht: Andrea Gärtner ist die Nachfolgerin von Bernd Rossi als Leiterin des evangelischen Kirchenkreisjugenddienstes Hildesheimer Land-Alfeld. Am ersten Advent, 29. November, wird sie mit einem Gottesdienst um 14 Uhr in Salzhemmendorf in ihr neues Amt eingeführt.
Aufgewachsen in Meiborssen im Weserbergland, ist Andrea Gärtner in einem Elternhaus ohne besondere Kirchennähe groß geworden. Trotzdem hatte sie früh einen engen Draht zur evangelischen Gemeinde: „Gleich nach der Konfirmation bin ich da hängengeblieben.“ Und nun begann das, was sie als klassischen Werdegang bezeichnet: Sie arbeitete im Kindergottesdienst mit, leitete eine Jugendgruppe, wurde Mitglied im Jugendkonvent des Kirchenkreises. „In der Kirchengemeinde habe ich ganz viel gefunden, was ich vorher gar nicht gesucht hatte“, erzählt die Frau mit der markanten roten Mähne und fügt hinzu: „Ich habe schon zu Schulzeiten gewusst: Ich will Diakonin werden.“
Die Alternative wäre vielleicht ein Studium der Sozialpädagogik gewesen, doch das kam für sie nicht in Frage. Denn sie wollte nicht einfach nur mit und für Menschen arbeiten, sondern zugleich weitertragen, „wie gut es tut, im Glauben aufgehoben zu sein – und auch in der Gemeinschaft der Glaubenden. Meine Idee war es, Kindern und Jugendlichen einen Raum zu schaffen, in dem sie ihren Glauben und ihre Spiritualität ausprobieren könnten.“ Bei allen Zweifeln, die es natürlich immer geben dürfe. „Ein Stück weit habe ich mein Hobby zum Beruf gemacht“, sagt Andrea Gärtner.
1998 schloss sie ihr Studium der Religionspädagogik an der evangelischen Fachhochschule Hannover ab und absolvierte ihr Berufspraktikum auf einer zweigeteilten Stelle: Einerseits betreute sie die Kinder- und Jugendarbeit der Kirchengemeinde in Emmerthal an der Weser, zum Anderen arbeitete sie in der Krankenhaus-Seelsorge in Hameln. „Ich wollte mich nicht auf Kinder- und Jugendarbeit reduzieren lassen. Außerdem ist die Seelsorge einer der Hauptbereiche in der kirchlichen Arbeit. In allen Berufsgruppen“, erklärt sie den scheinbaren Spagat.
Die berufliche Entwicklung führte dann aber doch klar in die Kinder- und Jugendarbeit. Schon bei ihrer ersten Stelle, die sie im Jahr 2000 in Burgdorf antrat. Dort merkte sie bald: „Ich bin doch eher eine Landpflanze.“ So bewarb sie sich 2002 erfolgreich als Diakonin im damaligen Gemeindeverbund Saaletal und Wallensen. Seither war sie für das Saaletal zuständig, zuletzt auch mit einer Drittelstelle für Eime. Diesen Teil gibt sie nun ab, die Region Elze-Eime sucht derzeit eine neue DiakonIn, die wahrscheinlich Anfang 2016 beginnen wird.
Andrea Gärtner bleibt mit 50 Prozent im Saaletal, mit der anderen Hälfte der Stelle ist sie Kirchenkreisjugendwartin. Hier gehört es zu ihren Aufgaben, die Kinder- und Jugendarbeit in den Gemeinden zu begleiten, Gruppenleitungsschulungen durchzuführen, besondere Projekte wie den „Szenenwechsel“ anzubieten und die Kirchenkreisarbeit mit den Angeboten des Sprengels und der Landeskirche zu vernetzen.
Auch privat ist Andrea Gärtner vielseitig beschäftigt. Jeden Sonntag geht sie mit ihrem Mann tanzen („Das genieße ich unendlich!“), sie fährt gerne Motorrad, liest viel und hat zu ihrer eigenen Überraschung festgestellt, das sie auch die Gartenarbeit mag. Außerdem, verrät Andrea Gärtner, schreibt sie an einem Roman: „Aber ich weiß nicht, ob der je fertig wird.“
Kultur und Kommunikation, HildesheimDiakonin Andrea Gärtner, Bild: Kultur und Kommunikation