Startseite Archiv Nachricht vom 17. November 2015

Göttinger Uni erstellt Online-Grammatik und Atlas für Gebärdensprache

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Göttingen (epd). Wissenschaftler der Universität Göttingen arbeiten an einer online verfügbaren Grammatik der Deutschen Gebärdensprache. Am Gebärdensprachlabor der Hochschule werde außerdem ein Atlas zu Gebärdensprachen und ihren Variationen erstellt, sagte der Göttinger Germanistik-Professor Markus Steinbach am Dienstag. "Darüber hinaus legen wir ein Archiv mit ausgewählten Lebensgeschichten gehörloser Menschen an." Die digitale Grammatik und das Archiv würden barrierefrei auch in Gebärdensprachen zugänglich sein.

Die Vorhaben sind Bausteine eines internationalen Forschungsprojektes über gehörlose Menschen. Daran sind neun Partner in Europa und Israel beteiligt. Die Europäische Union fördert das Vorhaben in den kommenden vier Jahren mit insgesamt rund 2,5 Millionen Euro.

In der Bundesrepublik leben nach Angaben des Deutschen Gehörlosen-Bundes etwa 80.000 Gehörlose. Zudem sind rund 140.000 Schwerhörige auf Gebärdensprach-Dolmetscher angewiesen. Gebärdensprachen bestehen aus einer Verbindung von Gestik, Mimik, lautlos gesprochenen Worten und Körperhaltung. In einigen Kulturen, etwa bei nordamerikanischen Indianervölkern, benutzen oder benutzten auch nicht-gehörlose Menschen eine Gebärdensprache.

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