Hannoverscher Landesbischof: Wir stehen Hand in Hand mit dem französischen Volk
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Göttingen/Hannover (epd). Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister hat am Volkstrauertag besonders an die Opfer der Attentate von Paris erinnert. "Bestürzt und voller innerer Anteilnahme kondolieren wir unseren französischen Geschwistern angesichts der furchtbaren Anschläge. Wir trauern mit den Angehörigen, wir gedenken der Opfer, wir stehen Hand in Hand mit dem französischen Volk", sagte der evangelische Theologe am Sonntag bei einer Veranstaltung des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Göttingen.
Frankreich, dem die Deutschen im 20. Jahrhundert zweimal im Krieg gegenübergestanden hätten, sei ein guter Freund geworden, sagte Meister: "Wir wollen unsere Unruhe und unseren Schrecken nicht verdrängen." Da Gewalt, Krieg und Terror noch immer die Welt durchzögen, sei die Erinnerung an die Opfer ein wichtiger und notwendiger Teil der Kultur: "Wir müssen festhalten, was Menschen geschieht und geschah."
Zurzeit seien weltweit über 60 Millionen Menschen auf der Flucht. Die Bilder von massenhaft flüchtenden Frauen, Männern und Kindern machten Angst. Viele Deutsche hätten lange Zeit gehofft, dass diese Flüchtlinge niemals hier ankämen. Doch jetzt seien sie da, sagte der Bischof seinem Redemanuskript zufolge. "Nun zeigt sich eine Bereitschaft, Hilfe zu geben, Not zu lindern, wie wir es in diesem Ausmaß vermutlich noch nie erlebt haben." Die Zivilgesellschaft mache damit deutlich, für welche Werte sie stehe. "Ich sehe in dieser Hilfsbereitschaft den Ausdruck eines tief verankerten christlichen Ethos, selbst bei denen, die von sich selbst sagen würden, dass sie keine Christen sind."
An dem Umgang mit den Flüchtlingen werde sich zeigen, "ob Europa eine echte Wertegemeinschaft ist, ob es eine Seele hat", betonte Meister und fügte hinzu: "Wenn Europa nicht zu einem humanen Umgang mit den Flüchtlingen kommt, dann brauchen wir von einem wie auch immer gearteten christlichen Abendland nicht mehr zu sprechen."
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