Startseite Archiv Nachricht vom 12. November 2015

Neuer „Kunst“-Pastor zwischen bildender Kunst und Popkultur

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Hannover. „Gerne nutze ich Bilder aus Kunst, Werbung und Fotografie als Aufhänger für Predigten und Gesprächsrunden“, sagt Pastor Dr. Matthias Surall über sich selbst. „Aber auch Pop- und Rocksongs können manches Mal zu spannenden Gesprächspartnern biblischer Texte werden.“ Als leitender Referent für Kunst und Kultur wird er ab dem 1. Februar 2016 im Haus kirchlicher Dienste (HkD) tätig sein.

Surall promovierte erst in diesem Jahr über theologische Aspekte im Werk von Nick Cave, einem australischen Künstler, der vorwiegend als Singer/Songwriter tätig ist. „Die Popkultur seit den 60iger Jahren interessiert mich besonders“, sagt der 53-Jährige. „Dabei liegt ein weiterer Schwerpunkt auf dem vielschichtigen Werk von Bob Dylan.“

Doch auch der bildenden Kunst gilt sein Interesse. Schon auf seiner ersten Stelle, als persönlicher Referent zweier Präsides der westfälischen Kirche von 1994 bis 1998, begann Surall sich für die Schnittmengen von Theologie und Kunst zu interessieren. In seiner Zeit als Gemeindepastor in Bochum-Laer von 1999 bis 2001 förderte Surall die Anschaffung von zeitgenössischer Kunst für den Kirchenraum. „In der Gemeinde gab es bereits moderne Kunst“, berichtet der Theologe. „Mit diesen Werken habe ich mich näher beschäftigt und die Anschaffung weiterer Kunstwerke gefördert. Damit ging dann eine Sensibilisierung der Gemeindeglieder für den spannenden Dialog von Kunst und Kirche einher.“

Von 2001 bis 2005 war Surall zunächst am Pädagogischen Institut der Evangelischen Kirche von Westfalen tätig, später dann in der Familien- und Erwachsenenbildung des Kirchenkreises Bochum. Er arbeitete mit an der Konzeption einer Wanderausstellung über die Glasmalerin und Paramentenmeisterin Elisabeth Coester und beschäftigte sich mit dem Projekt der „erweiterten Kirchraumnutzung“. Dabei geht es darum, Kirchen zu erhalten, indem sie für eine erweiterte Nutzung geöffnet werden, was zum Beispiel durch die Integration von Gemeinderäumen in zu groß gewordene Kirchräume möglich werden kann.

Seit 2005 ist Surall Pastor der Evangelischen Studierendengemeinde (ESG) in Paderborn. Die ESG hat in einem eigenen Kirchbauprojekt eine „Mobile Kirche“ entwickelt und realisiert, die im Saal der ESG aufgebaut ist und dort für Gottesdienste und Andachten genutzt wird.

Für die Stelle im Haus kirchlicher Dienste wechselt Surall aus der westfälischen in die Evangelisch-lutherische Landeskirche Hannovers. Er wird in sein Amt am Freitag, 11. März um 15 Uhr mit einem Gottesdienst und anschließendem Empfang in der Markuskirche in Hannover, der Kulturkirche am Lister Platz, eingeführt. Der Theologe ist verheiratet und hat eine erwachsene Tochter, die bereits studiert. In seiner Freizeit fotografiert er – besonders haben es ihm dabei Engelskulpturen auf Friedhöfen angetan. Er hört Rock- und Popmusik und macht gern Städtetouren mit seiner Frau Stefanie.

Das Haus kirchlicher Dienste unterstützt und ergänzt als übergemeindliche Einrichtung die Arbeit der Kirchengemeinden in der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers. Aktuelle Themen und Fragestellungen werden hier aufgegriffen und zentral bearbeitet, so dass die Inhalte für die kirchliche Arbeit vor Ort zur Verfügung stehen. Zu den wesentlichen Aufgaben der Referentinnen und Referenten gehören die Entwicklung und Bereitstellung von Materialien, die Weiterbildung von Haupt- und Ehrenamtlichen, die individuelle Beratung sowie der inner- und außerkirchliche Dialog.

Öffentlichkeitsarbeit im Haus kirchlicher Dienste
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Dr. Matthias Surall, Bild: privat