Startseite Archiv Nachricht vom 11. November 2015

Neue Führungsspitze der Evangelischen Kirche in Deutschland

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Bremen/Hannover (epd). Der neue Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist komplett.  Für die Wahl des kompletten Rates brauchten Synode und Kirchenkonferenz insgesamt elf Wahlgänge. Jeder Kandidat benötigte für die Wahl in das Gremium eine Zwei-Drittel-Mehrheit.

Mit der hannoverschen Kirchenamtspräsidentin Stephanie Springer (48) zog auch eine Kandidatin aus Niedersachsen in den Rat ein. Die promovierte Juristin bekam gleich im ersten Wahlgang 94 von 137 Stimmen. Vier andere niedersächsische Bewerber verfehlten dagegen die nötige Anzahl der Stimmen und zogen ihre Kandidatur zurück.

Bedford-Strohm erhielt am Dienstag im ersten Wahlgang 126 von 137 abgegebenen Stimmen und übertraf damit die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit von 92 Stimmen deutlich. Zusammen mit ihm und Springer wurde in der ersten Abstimmungsrunde die westfälische Präses Annette Kurschus (52) in den 15 Mitglieder zählenden Rat gewählt. Die Theologin bekam 101 Stimmen. Im zweiten Wahlgang gelang der 54 Jahre alten Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs (54) der Sprung in das Leitungsgremium. Die drei Frauen gehörten dem Rat bislang nicht an.

In weiteren Wahlgängen wurden für die sechsjährige Amtsperiode gewählt: der Pharma-Manager Andreas Barner (62), der Berliner Bischof Markus Dröge (61), die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs (54), die SPD-Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese (48), der Jurist Jacob Joussen (45), Professor an der Ruhr-Universität Bochum, der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung (55) und der CDU-Politiker Thomas Rachel (53), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesbildungsministerium.

Genügend Stimmen erhielten nach wiederholten Anläufen auch Michael Diener (53) aus Kassel, Vorsitzender der theologisch konservativen Deutschen Evangelischen Allianz, die Tübinger Theologie-Professorin Elisabeth Gräb-Schmidt (59) und die ehemalige Direktorin der Deutschen Bank, Marlehn Thieme (58) aus Bad Soden am Taunus. Im letzten Wahlgang kam der Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werkes der evangelischen Kirche in Württemberg, Dieter Kaufmann (60), in den Rat, nachdem der letzte verbliebene Konkurrent seine Kandidatur aufgegeben hatte. Synodenpräses Irmgard Schwaetzer gehört dem Rat qua Amt an.

Unter den neu gewählten Ratsmitgliedern sind sieben Frauen und acht Männer. Fünf der 15 Mitglieder gehörten dem Rat bereits vor der Neuwahl an.

Ratsvorsitzender bleibt der Landesbischof der Evangelisch-lutherischen Landeskirche in Bayern, Heinrich Bedford-Strohm. Er erhielt 124 von 125 abgegebenen Stimmen. Annette Kurschus, Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, wurde mit 118 von 125 Stimmen zur stellvertretenden Ratsvorsitzenden gewählt.

EKD-Pressemitteilung Nr. 224/225/226/2015
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Bild: epd-grafik

EKD-Synode diskutiert stärkere Einbindung von Jugendlichen

Bremen (epd). Die Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Irmgard Schwaetzer, hat sich für eine stärkere Beteiligung Jugendlicher und junger Erwachsener in Gremien der Kirche ausgesprochen. "Es ist wichtig, dass wir jungen Leuten auch das Gefühl geben, dass sie ihre Kirche mitgestalten können", sagte Schwaetzer zum Abschluss der EKD-Synode am Mittwoch in Bremen.

Die Synodenpräses erklärte, im Kirchenparlament hätten Jugenddelegierte bereits jetzt Rederecht. Es gebe aber noch weitere Möglichkeiten, beispielsweise das Recht, Anträge einzureichen. Eine entsprechende Weiterentwicklung der Geschäftsordnung solle nun diskutiert werden.

Die Ankündigung ist eine Reaktion auf die gescheiterte Kandidatur eines jungen Bewerbers für den Rat der EKD. Der Berliner Student Ingo Dachwitz (28) gab am Dienstag in Bremen nach dem achten Wahlgang auf, weil eine Zwei-Drittel-Mehrheit nicht absehbar schien. Die Jugenddelegierten zeigten sich schwer enttäuscht.

Schwaetzer sagte, sie bedauere, dass es nicht gelungen sei, einen Vertreter der jungen Generation in den 15 Mitglieder zählenden Rat zu wählen. Die Synodenpräses, die qua Amt dem Rat angehört, sprach sich dafür aus, auch in diesem Gremium Jugendliche enger einzubinden. Das sei über Kommissionen oder andere thematische Gruppen möglich.

Schwaetzer würdigte ansonsten die Zusammensetzung des neuen EKD-Rats, dem neben fünf leitenden Geistlichen weitere Theologen und Laien angehören. Alle seien "starke Persönlichkeiten", sagte sie. Zu einer ersten Sitzung, in der es um die strategische Ausrichtung für die Wahlperiode von insgesamt sechs Jahren gehen soll, wollen die Mitglieder ihren Angaben zufolge im Dezember zusammenkommen. Die nächste Synodentagung wird Anfang November 2016 in Magdeburg stattfinden. Als Schwerpunktthema soll dann die Solidarität in Europa auf der Tagesordnung stehen.

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