Ausstellung in Hermannsburg porträtiert Afrikaner in Niedersachsen
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Hermannsburg/Kr. Celle (epd). Eine Ausstellung in Hermannsburg bei Celle informiert seit dem Wochenende über die Lebensgeschichten von Afrikanern in Niedersachsen. Unter dem Titel "Schwarz.Weiß.Deutsch" wurde sie am Sonnabend in der Fachhochschule für Interkulturelle Theologie in Hermannsburg eröffnet. Die Schau zeigt bis zum 8. Dezember Biografien und Fotos von niedersächsischen Persönlichkeiten, die aus Afrika stammen, wie der Rektor der Fachhochschule, Frieder Ludwig, mitteilte. Zudem schildert sie Ereignisse in Niedersachsen mit einer Verbindung zu afrikanischen Ländern.
Der aus Ghana stammende Philosoph Anton Wilhelm Amo (1703-1759) ist Ludwig zufolge eines der frühen Beispiele für prägende Afrikaner in Niedersachsen. Er wurde im Herzogtum Braunschweig-Wolfenbüttel ausgebildet und lehrte später an den Universitäten Wittenberg und Jena. Unter den weiteren Persönlichkeiten sind Pastor Robert Kwami aus Togo, der bei einer Vortragsreise trotz Einschüchterungsversuchen durch die damalige nationalsozialistische Landesregierung in Oldenburg predigte, und Yvonne Georgi (1903-1975). Die Tochter einer nordafrikanischen Mutter und eines deutschen Arztes zählte den Angaben zufolge zu den prägenden Figuren des internationalen Balletts.
Die Ausstellung führe den Bogen bis zu Persönlichkeiten der Gegenwart wie dem Fernsehmoderator Yared Dibaba sowie Ärzten und Politikern, hieß es. Auch das Wirken des niedersächsischen Missionswerkes mit Sitz in Hermannsburg oder die "Anti-Rassismus-Maßnahmen" des Fußballvereins Hannover 96 gehören zu den Themen. Präsentiert wird zudem Kurioses wie der Spielfilm "Kongo-Express", der 1939 in der Lüneburger Heide gedreht wurde.
Die Ausstellung wurde von der Hermannsburger Fachhochschule gemeinsam mit dem "Afrikanischen Dachverband Norddeutschland", der Integrationsbeauftragten des Landkreises Celle und der Volkshochschule Celle konzipiert. Sie später auch in Celle und Hannover zu sehen. Die 2012 eröffnete Fachhochschule bietet drei internationale Studiengänge an, die den Schwerpunkt auf interkulturelle Zusammenarbeit legen. Sie löste in Hermannsburg das traditionsreiche Missionsseminar des Evangelisch-lutherischen Missionswerks ab.
Die Ausstellung kann dienstags bis freitags sowie sonntags von 15 bis 18 Uhr besichtigt werden. Gruppen können eigene Termine vereinbaren unter Telefon 05052/48101-0.