Landessuperintendent Brandy sieht Telefonseelsorge als unverzichtbaren Teil kirchlicher Hilfe
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Bad Bederkesa (epd). Der Stader Regionalbischof Hans Christian Brandy sieht die Arbeit der ökumenischen Telefonseelsorge als unverzichtbaren Teil kirchlicher Hilfsangebote für Menschen in Not. Nach einem Besuch bei der Telefonseelsorge für den Elbe-Weser-Raum in Bad Bederkesa sagte der leitende evangelische Theologe, es sei bewegend, "wie viele wirklich schwierige Lebenssituationen hier zur Sprache kommen". Es sei wichtig, dass die Ehrenamtlichen am Telefon Zeit zum Zuhören hätten: "Das ist in unserer beschleunigten Welt ein hoher Wert."
Themen wie tiefe Vereinsamung, aber auch Trauer um Angehörige oder Ärger und Wut über ein verpfuschtes Leben begegneten den Ehrenamtlichen nahezu in jeder Schicht, sagte Brandy. Bei seinem Besuch "blieb das Telefon kaum für mehr als zwei Minuten ruhig".
Die Telefonseelsorge mit Sitz in Bad Bederkesa hat in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen gefeiert. Die Einrichtung erhielt eigenen Angaben zufolge im vergangenen Jahr rund 18.000 Anrufe. Weitere 1.500 Kontakte habe es über die seit 2002 bestehende Chatseelsorge gegeben. Das nutzten besonders oft junge Leute. Mehr als 80 Ehrenamtliche sorgen dafür, dass die Leitung der Telefonseelsorge im Elbe-Weser-Raum unter der bundesweit einheitlichen und kostenlosen Rufnummer 0800/1110111 rund um die Uhr erreichbar ist.
Beim Start vor 25 Jahren war der Dienst bei jährlich 5.000 Anrufen täglich nur vier Stunden im Einsatz. Anlass war damals eine Reihe von Suiziden im Kreis Cuxhaven. Gedanken über einen Suizid sind nach den Worten der Leiterin Ulla Huntemann-Clasen bis heute ein Thema: In 314 Telefongesprächen und in 114 Chats seien im Jahr 2014 Suizidgedanken geäußert worden.
Die Telefonseelsorge ist rund um die Uhr unter den beiden bundeseinheitlichen gebührenfreien Rufnummern 0800/1110111 und 0800/1110222 zu erreichen.
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