Startseite Archiv Nachricht vom 04. November 2015

2. Tagung der 12. Generalsynode der VELKD eröffnet

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Hannover/Bremen. Am heutigen Donnerstagnachmittag ist in Bremen die 2. Tagung der 12. Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) eröffnet worden. Im Anschluss an die Eröffnungsandacht des Leiters des Amtes der VELKD, Dr. Horst Gorski, hat der Präsident der Generalsynode, Prof. Dr. Dr. h. c. Wilfried Hartmann (Hamburg), die 50 Synodalen aus den sieben Gliedkirchen der VELKD begrüßt und auf eine umfangreiche Tagesordnung eingestimmt.

Im Mittelpunkt der Tagung steht die Wahl der Kirchenleitung am Freitag, dem 6. November. Die Kirchenleitung wird für sechs Jahre gewählt. Ebenfalls am Freitag prägt das Schwerpunktthema dieser Tagung, „Reformation und die offene Gesellschaft“, die anschließenden Plenumsarbeit. In diesem Zusammenhang wird das neue Handbuch „Weltanschauungen, Religiöse Gemeinschaften, Freikirchen“ präsentiert. Die Einführung in dieses umfangreiche Buch, das als Referenzwerk für die kommenden Jahre anzusehen ist, werden Pfarrer Dr. Matthias Pöhlmann, der Vorsitzende des Ausschusses „Religiöse Gemeinschaften“, und VELKD-Gottesdienstreferentin Christine Jahn übernehmen. Daran schließt der Hauptvortrag des Bonner Theologen Prof. Dr. Michael Roth an, der die „Apologetische Kompetenz in der offenen Gesellschaft“ thematisieren wird.

Im Verlauf der Tagung werden die Berichte des Leitenden Bischofs sowie der Kirchenleitung und die Vereinbarung zur gegenseitigen Anerkennung des Patenamtes, der Konfirmation und Firmung zwischen VELKD und dem Bistum der Alt-Katholiken in Deutschland (AKD) eingebracht. Die Generalsyode wird außerdem Impulse zum Thema „Reformation und die Eine Welt“ aus dem Lutherischen Weltbund und der lutherischen Kirche Ungarns hören .

Der Freitagabend ist geprägt von einem gemeinsamen Gottesdienst der Generalsynode der VELKD und der Vollkonferenz der UEK in der Söderblom-Kirche in Bremen-Marßel. Daran schließt sich im angelegenen Gemeindezentrum der ebenfalls gemeinsam begangene Ökumenische Abend der Begegnung an.

Am Samstag, dem 7. November, gibt der Catholica-Beauftragte seinen Bericht. Darin wird er u. a. die Ergebnisse der Familiensynode in Rom auf evangelischer Sicht würdigen. Im Laufe des späten Vormittags wird die Generalsynode Beschlüsse u. a. zum Verständigungspapier wechselseitiger Anerkennung von Konfirmation und Firmung mit den Alt-Katholiken fassen.

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Weltverantwortung wichtiger Aspekt des christlichen Glaubens

Leitender Bischof der VELKD gibt Bericht vor der 12. Generalsynode

Hannover/Bremen. Der Leitende Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), Landesbischof Gerhard Ulrich (Schwerin), hat in seinem diesjährigen Bericht vor der Generalsynode die „Weltverantwortung“ als einen Aspekt des christlichen Glaubens in den Mittelpunkt gestellt: „Als Christinnen und Christen sind wir gerufen, Verantwortung zu übernehmen in dieser Welt und, wo es denn möglich ist, auch für diese Welt.“ Insbesondere in der aktuellen Situation, in der erhebliche Flüchtlingsströme auf der Suche nach Schutz in Deutschland ankommen, seien Menschen gefordert, Verantwortung für die Welt zu übernehmen. Angesichts dieser Herausforderung ist Ulrich dankbar für den Einsatz der zahlreichen Helfenden und voller Respekt für deren Arbeit in Erstaufnahmeunterkünften und Bahnhöfen sowie in Kirchengemeinden, Diensten und Werken.

Der Leitende Bischof hat zugleich betont, dass sich eine christliche Weltverantwortung nicht auf die Flüchtlingsarbeit in Deutschland und Europa beschränken dürfe: „Der nicht abreißende Strom von Menschen, die um ihr Leben fliehen, erzählt eben auch vom Scheitern der Weltgemeinschaft, Frieden zu schaffen und endlich anzufangen aufzuhören mit dem verrückten Kriegsgeschehen“, so Ulrich. Auch dazu habe Gott den Menschen aus seiner Selbstbezogenheit befreit. „Diese christliche Freiheit ist nicht abstrakt, sie ist nicht die Freiheit des Egos, sie ist gebundene Freiheit, gebunden an die Liebe. Sie ist nicht in erster Linie eine Freiheit „von“, sondern eine Freiheit „zu“, nämlich zur Liebe.“

Im Themenjahr 2016, das unter dem Motto „Die Reformation und die Eine Welt“ steht, sei daher auch diese Dimension von Freiheit und Verantwortung zu bedenken.
Bischof Ulrich hat seinen Bericht vor der Generalsynode unter das biblische Wort, „Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ (Joh. 3,16), gestellt.

Es war der vierte Bericht als Leitender Bischof der VELKD seit 2011. Die 2. Tagung der 12. Generalsynode findet vom 5. bis 7. November in Bremen statt.

Bremen, 5. November 2015
Pressestelle der VELKD

Die Vereinigte Evangelisch-Lutherische Kirche Deutschlands (VELKD) ist ein Zusammenschluss von sieben Landeskirchen. Ihr gehören an: die Ev.-Lutherische Kirche in Bayern, die Ev.-lutherische Landeskirche in Braunschweig, die Ev.-lutherische Landeskirche Hannovers, die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland, die Ev.-Lutherische Kirche in Norddeutschland, die Ev.-Lutherische Landeskirche Sachsens und die Ev.-Lutherische Landeskirche Schaumburg-Lippe. Die VELKD repräsentiert rund 9,5 Millionen Gemeindeglieder. Leitender Bischof ist Bischof Gerhard Ulrich (Schwerin), stellvertretende Leitende Bischöfin ist Ilse Junkermann (Magdeburg). Das Amt der VELKD in Hannover wird von Horst Gorski geleitet.