Regionalbischof Brandy warnt vor "billigem Trost"
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Stade (epd). Der Stader Regionalbischof Hans Christian Brandy warnt vor "billigem Trost". Sätze wie "Alles wird gut" oder auch "Ist doch nicht so schlimm" seien möglicherweise gut gemeint, aber keine wirkliche Hilfe, sagte der Landessuperintendent und leitende evangelische Theologe der hannoverschen Landeskirche im Elbe-Weser-Raum. "Wichtig ist, dass jemand da ist in der Not." So werde eine innere Verletzung gelindert, vielleicht sogar geheilt. "Und so entsteht Kraft, den äußeren Wunden Stand zu halten."
Die Ökumenische Arbeitsgemeinschaft für Bibellesen hat für das kommende Jahr die Losung "Gott spricht: Ich will euch trösten, wie einen seine Mutter tröstet" (Jesaja 66,13) ausgesucht. Ohne Trost könne niemand den Nöten und Herausforderungen des Lebens standhalten, betonte Brandy.
Wahrer Trost nehme das Leid ernst: "Er kann es damit nicht aufheben. Der Trost nimmt das Leiden nicht fort. Aber Trost kann dem Leiden das Lähmende nehmen, das Zerstörerische." Damit könne er Kraft geben, das Unabwendbare zu tragen. "Und die Freiheit, das Veränderbare anzupacken."
Die Jahreslosungen gibt es seit 1934. Initiator war der Pfarrer und Liederdichter Otto Riethmüller (1889-1939), der während der Nazi-Zeit zur NS-kritischen "Bekennenden Kirche" gehörte. Am Auswahlverfahren sind 20 evangelische und katholische Mitgliedsverbände aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Frankreich beteiligt. Die Losung für das aktuelle Jahr lautet: "Nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob" (Römer 15,7).
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