Landesbischof Meister: Wir stehen vor einer doppelten Herausforderung
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Hannover (epd). 25 Jahre nach der Wiedervereinigung sieht Landesbischof Ralf Meister Deutschland vor einer doppelten Herausforderung: "Es geht darum, Menschen bei uns dauerhaft zu integrieren, die in völlig anderen Staats- und Gesellschaftsformen aufgewachsen und geprägt worden sind", sagte der Theologe. Das beispiellose Engagement vieler Menschen mache ihn dabei zuversichtlich. "Doch wir haben noch einen langen Weg vor uns."
Gleichzeitig seien aber auch konkrete Anstrengungen vor Ort nötig, um die Menschen nicht aus dem Blick zu verlieren, die diesen großen Veränderungen mit Ängsten und Vorbehalten gegenüber stünden. Politik, Wirtschaft, Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbände und Kirchen müsse es gemeinsam gelingen, einen breiten gesellschaftlichen Dialog darüber zu beginnen, "wie wir künftig gemeinsam in unserem demokratischen Rechtsstaat leben möchten", betonte Meister: "Als evangelische Kirche werden wir unseren Teil dazu beitragen, dass das möglich wird."
Wirkliches Zusammenwachsen brauche die Mitwirkung der überwältigenden Zahl der Menschen, sagte der Bischof. Dies sei für ihn die Erfahrung aus dem Mauerfall und einem Vierteljahrhundert im vereintem Deutschland.
Zum 25. Jahrestag der Wiedervereinigung an diesem Sonnabend zog der Landesbischof ein positives Fazit der deutschen Einheit. "Es ist uns gelungen, dass wir ein Land geworden sind, in dem eine demokratische Kultur gepflegt, eine soziale Achtsamkeit gelebt und eine Verantwortung für die Vergangenheit unserer Nation bewahrt wird", sagte er am Freitag in Hannover.
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