Regionalbischof Klahr verteidigt Bilder in der Kirche
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Emden (epd). Bilder sind nach Auffassung des ostfriesischen Regionalbischofs Detlef Klahr aus Emden eine wichtige Hilfe, um Inhalte des Evangeliums zu vermitteln. Das habe schon Martin Luther (1483-1546) gewusst, sagte der evangelisch-lutherische Landessuperintendent am Donnerstag mit Blick auf den Reformationstag an diesem Sonnabend. Ihm sei es um den pädagogischen Nutzen der Bilder für den Glauben gegangen. Im 16. Jahrhundert entfernten dagegen radikale Reformatoren Darstellungen Christi aus den Kirchen, weil sie allein Gottes Wort gelten ließen.
"Ist es doch keine Sünde, sondern gut, wenn ich Christi Bild im Herzen habe; warum sollte es Sünde sein, wenn ich's vor Augen habe", erinnerte der leitende Theologe an ein Luther-Zitat. Großartig sei in diesem Zusammenhang Luthers Bibel für "Kinder und Einfältige" aus dem Jahr 1529 gewesen.
"Diese allererste Kinderbibel enthielt 50 Holzschnitte, denen jeweils ganz kurze elementare Bibeltexte zugeordnet waren. Bild und Wort ergaben so eine unmittelbare Einheit." Die Wertschätzung der Bilder kam Klahr zufolge auch darin zum Ausdruck, dass Luther seine erste Ausgabe des Neuen Testamentes in Deutsch von 1522 mit Bildern vom berühmten Lucas Cranach ausschmücken ließ.
Im "Bildersturm" wurden auf Weisung reformatorischer Theologen und der zum neuen Glauben übergetretenen Obrigkeit Gemälde, Skulpturen, Kirchenfenster und andere Bildwerke mit Darstellungen Christi und der Heiligen aus den Kirchen entfernt. Ihre Kritiker sahen in ihrer Verwendung einen abergläubischen Götzendienst, der nur ablenkt. Während gemäßigte Reformatoren um Luther Bilder für pädagogische Zwecke erlaubten, forderten andere wie Ulrich Zwingli und Johannes Calvin ein völliges Bilderverbot.