"Kirchengewölbe to go" - Ausstellung zeigt Designobjekte zu Reformation
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Hannover/Hildesheim (epd). Designobjekte zum Thema Reformation sind von diesem Donnerstag an im hannoverschen Museum August Kestner zu sehen. Studierende der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kultur (HAWK) hatten 18 Exponate für die Wanderausstellung "ReFORMation" geschaffen. Die Zeit der Reformation vor 500 Jahren ähnele der von Extremismus geprägten Gegenwart und sei daher ein "hochaktuelles Thema", sagte HAWK-Professorin Barbara Kotte. Erstmals sei in der bis zum 17. Januar gezeigten Ausstellung eine mobile, begehbare Kirche zu sehen.
Die ehemalige Designstudentin, Katharina Sobanski, sagte, die mobile Kirche sei besonders für den städtischen Raum gedacht. Sie lade als ein Ort des Rückzugs, aber auch als Raum für Begegnungen ein. Der sogenannte "space inflator" bestehe aus einer von zahlreichen Rauten gefertigten Plastikschicht, die nur durch Luftdruck gehalten werde. Die Rauten-Form sei schon in gotischen Gewölben zu finden. Das "Gewölbe to go" könne innerhalb von zehn Minuten errichtet werden.
Die zwölf Master-Studenten der Hochschule Hildesheim, Holzminden und Göttingen hatten sich ein Semester lang mit dem Thema befasst. Eine Studentin schmolz zwei Kilogramm Munition ein und goss daraus eine Glocke. Im Ersten und Zweiten Weltkrieg waren Glocken als kriegswichtiges Material eingezogen und eingeschmolzen worden, um sie zu Munition zu verarbeiten. Ein Student entwarf ein Trimm-Dich-Rad mit einer auf den Fahrer gerichteten Lampe. Die Installation lasse den Benutzer alleine mit der Frage, ab wann man "erleuchtet oder verblendet" werde, sagte Professorin Kotte.
Projektpartner der erstmals 2014 in Hildesheim gezeigten Wanderausstellung ist die hannoversche Landeskirche. Zu der Ausstellung sei ein umfassendes Begleitprogramm geplant, hieß es. Jeden Mittwoch stellten unterschiedliche Kulturschaffende, Theologen, Designer oder Künstler ihr Lieblings-Ausstellungsstück vor. Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister und Museumsdirektor Thomas Schwark führten am 3. November in einem Dialog durch die Ausstellung. Gemeinsam mit dem Liedermacher und Pastor Fritz Baltruweit bietet die hannoversche Pastorin Simone Liedtke am 4. November eine musikalische Führung an.
NewChapel Bild: Martin Grobecker (HAWK)