Poesie zur Seefahrt und Jazz trifft Klassik
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Emden. Ein Abend mit besonderen Kombinationen erwartete die rund 70 Gäste, die sich zur zweiten Begleitveranstaltung im Rahmen der Ausstellung „Horizonte. Bilderwelten von Hermann Buß“ in die Kulturkirche Martin-Luther Emden einladen ließen. Unter dem Thema „Poesie zur Seefahrt. Matrosen und die Segel der Liebe“ trug Landessuperintendent Dr. Detlef Klahr Gedichte von Goethe bis Ringelnatz vor.
Die Texte handelten vom Meer, vom Leben der Matrosen und von der tiefen Sehnsucht, die damit in Verbindung gebracht wird. Darin wurde die Gefühlswelt der Seeleute auch auf das Leben eines jeden Menschen bezogen. „Der heutige Abend hat in faszinierender Weise Gesang und Wort miteinander verbunden und dies im Rahmen der Bilder von Hermann Buß hier in der Kirche“, freute sich der Regionalbischof für den Sprengel Ostfriesland-Ems.
Die Jazzsängerin Hanna Jursch und der Opernsänger Alessandro Rinella aus Berlin vereinten mit ihrem Gesang eine außergewöhnliche Kombination. Im Miteinander von Jazzstücken und Opernarien entstand etwas Neues. So wie Leonhard Bernstein in der West Side Story Pop und Jazz mit Klassik verbunden hatte, führte das Künstlerpaar dies an verschiedensten Stücken durch, besonders eindrucksvoll durch die Gegensätzlichkeit geschah dies ganz unerwartet im Eingangsstück. In eine Barockarie für lyrischen Tenor hat sich die Jazzsängerin eingeschwungen, über die Melodie frei improvisiert und dabei beide Musikweisen zu einer neuartigen Einheit gebracht. In meisterhafter Weise wurde dies von Roman Rofalski am E-Piano aufgegriffen und weitergeführt. Sie trugen dann ein Stück des Jazzmusikers Chick Corea vor, der sich auf das Konzert des spanischen Komponisten Rodrigo Aranjuez bezogen hatte und daraus ein leidenschaftliches und impulsives Jazzstück formte.
Ein Stück aus Alice im Wunderland und das Lied „Bridge over troubled water“ brachten die träumerische und romantische, aber auch melancholische Seite der Liebe zum Ausdruck. Ein Medley aus der West Side Story entführte in die amüsante und vergnügliche Welt Liebender. Das wurde dann durch das Stück „Joy Danza“ von Rossini sogar noch durch schauspielerisch unterstützten Gesang verstärkt. Das Publikum sah und hörte ein sich neckendes und liebendes Ehepaar, mal amüsiert und mal im Streit.
Hanna Jursch und Alessandro Rinella schafften es auf eine ihnen eigene Weise, Jazz und Oper miteinander zu verbinden, so sympathisch wie das Paar, das vor einem Monat erst geheiratet hatte.
Nach einer Zugabe verabschiedeten sich etliche Emder bei einem anschließenden Stehempfang und sagten: „Kommt doch mal wieder!“
Im kommenden Jahr treten sie wieder in Ostfriesland, dann am 29. Mai 2015 um 20 Uhr in der Evangelisch-lutherischen Christuskirche auf Borkum.
Öffentlichkeitsarbeit im Sprengel Ostfriesland_EmsLandessuperintendent Dr. Detlef Klahr, Hanna Jursch, Alessandro Rinella und Roman Rofalski gestalteten einen Abend im Rahmen der Ausstellung „Horizonte. Bilderwelten von Hermann Buß“ in der Kulturkirche Martin-Luther in Emden; Bild: Hannegreth Grundmann