Geistlicher Vizepräsident: Kirchen sollten bei Sorgen um Flüchtlingszahlen Mittler sein
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Celle (epd). Angesichts steigender Flüchtlingszahlen sollten die Kirchen nach Ansicht des leitenden evangelischen Theologen Arend de Vries, bei Ängsten vermitteln. In den Kirchengemeinden engagierten sich derzeit viele Menschen für die Flüchtlingshilfe, sagte der Geistliche Vizepräsident des hannoverschen Landeskirchenamtes am Mittwoch in Celle. "Es ist absolut erfreulich, wie es gelingt als Kirche gemeinsam mit anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren zu wirken", unterstrich er vor und 350 Pastorinnen und Pastoren aus dem evangelischen Kirchensprengel Lüneburg.
Gleichzeitig mehrten sich aber warnende Stimmen, die Welle der Hilfsbereitschaft könnte abnehmen, sagte de Vries. "Wir sind uns bewusst, dass die Stimmung kippen könnte." Helfer sähen sich am Anschlag ihrer Kräfte und es gebe auch berechtigte Sorgen von Menschen, die sich benachteiligt fühlten. "Dies alles darf sich nicht gegen die Menschen richten, die hier herkommen", mahnte der Theologe bei der jährlichen Vollversammlung der Pastoren. Er rief dazu auf, sich langfristig für die Integration der Zuwanderer einzusetzen.
Auch die Landeskirche wolle ihr Engagement weiter ausbauen. Unter anderem sollten von der Diakonie betriebene Erstaufnahmen gefördert werden, sagte de Vries. In ganz Niedersachsen werde in den kommenden drei Wochen in den Gottesdiensten gezielt für die Flüchtlingshilfe in den Gemeinden Geld gesammelt. Die Landeskirche denke zudem darüber nach, Fachkräfte vorübergehend freizustellen, damit diese dringende Aufgaben in der Flüchtlingsarbeit übernehmen könnten.
Der Lüneburger Regionalbischof Dieter Rathing berichtete vom Engagement auf vielen Ebenen. Rathing hatte im September mehrere Handwerksbetriebe in der Kirchenregion besucht. Das Handwerk wolle sich ebenfalls für die Integration von Flüchtlingen einsetzen, sagte er.
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